Arcorais - Beyond The Facades
Review
Als Metal.de-Redakteur, der hauptsächlich mit Metalcore zu tun hat, hat man es oft nicht einfach – nämlich immer dann, wenn man mal wieder eine CD vorliegen hat, an der nichts, aber wirklich GAR NICHTS dran ist, was nicht schon einmal dagewesen wäre.
Um einen solchen Fall handelt es sich bei „Beyond The Facades“, der zweiten Demoveröffentlichung der Münsteraner Band ARCORAIS. Hier wird Schablonen-Metalcore wie aus dem Lehrbuch geboten, darunter ist der ein oder andere Melo-Death-Riff gemischt, die Death-Metal-Growls an Stelle von Emo-Cleanvocals gibt es gratis dazu. Das Ganze nennt sich laut der Band dann „Melodic Deathmetalcore“, ist aber in Wirklichkeit nichts anderes als eben stinknormaler 08/15-Metalcore, nur mit dem einen oder anderen Death-Metal-Einfluss angereichert.
Ich frage mich, was ich noch schreiben soll. Dass der Sound für eine Demo-CD mehr als nur in Ordnung geht? Das muss man den fünf Münsteranern auf jeden Fall lassen, ja. Dass ARCORAIS ihre Instrumente beherrschen? Tun sie, ja. Und sonst so? Kein Song, den es sich lohnt, groß hervorzuheben. Okay, das an zweiter Stelle platzierte, schleppende „Values Vs. Voracity“ verfügt über einen netten Refrain, der Opener „Creation Rebuilt“ haut erstmal schön auf die Fresse. Trotzdem: So wirklich sticht hier nichts heraus.
Ich gebe gut gemeinte drei Punkte für einen typischen Fall von „gekonnt, aber nicht gewollt“. Dass ARCORAIS an ihren Instrumenten was drauf haben, zeigen sie schließlich. Es fehlen nur einfach die zündenden Ideen, die eigene Note, schlicht der Grund, sich „Beyond The Facades“ anstatt einer der Tausenden anderen so gearteten Alben zu kaufen.