Architects - The Classic Symptoms Of A Broken Spirit

Review

Soundcheck November 2022# 14 Galerie mit 25 Bildern: Architects – Summer Breeze Open Air 2024

Schreibt man und kreiert man Musik ist es der normale Lauf der Dinge, dass dies in Sparten, Kategorien, Schubladen und Mustern gepresst wird. Schublade auf, Band rein. Du bist ab heute eine Death Metal, Hardcore oder Metalcore Band. Ein Spiel, welches allen bekannt ist. Ein Spiel, welches ARCHITECTS aber nicht mitspielen wollen. Das hält die Anhängerschaft natürlich auf Trab und eigentlich bedeutet es, sich bei jedem Release auf etwas anderes einstellen zu müssen. „The Classic Symptoms Of A Broken Spirit“ ist ein weiteres Experiment einer Band, die sich stilistisch nicht festlegen möchte. Aber muss sie das denn auch?

ARCHITECTS wagen erneut Experimente

Wenn sich Bandmitglieder einige Tage vor Veröffentlichung für einen Stilwechsel im Internet rechtfertigen, wie eben hier geschehen, schmeckt das Ganze nach einer Entschuldigung, die nicht nötig ist. Natürlich sind Veränderungen schwierig, aber letztendlich dafür keine Rechtfertigung erforderlich. Wem auch gegenüber: Den Fans? Hier, denke ich, werden am Ende des Tages vielleicht einige vom Zug abspringen, aber ebenso andere wieder auf und so entwickelt sich alles. Wie eine Band namens ARCHITECTS.

So entwickelt sich alles- Die Reise geht weiter

Während der Vorgänger „For Those That Wish To Exist“ symphonischeres und in sich ruhigeres Material präsentierte, als man von ARCHITECTS gewohnt war, geht die Reise mit dem neuen Release nur knapp einem Jahr weiter. Wir werden wieder brutaler und griffiger im Grundton, aber gleichzeitig in sich durchdachter. Das Konzept, die Songs zugänglicher zu machen, ist klar erkennbar. Auf der neuen Härte der Band konnte man mit dem Vorab-Release „when we were young“ herumkauen. Schnelle Riffs und eine ordentliche Drumminggewalt. Wuchtig und mächtig. Das überrascht und kommt unerwartet ums Eck.

„The Classic Symptoms Of A Broken Spirit“- Brutaler und durchdachter

„Spit The Bones“ wiederum spielt mit rockigen, catchigen Elementen. „Tear Gas“ zieht wieder ordentlich an und holt die Breakdowns wieder auf das Tablett. Düstere Riffs und Vocals, die mit roher Gewalt in die Atmosphäre gejagt werden- eine ziemlich gute Mischung. Eine Mischung, die mit Fragmenten versehen ist, die uns zu dem Punkt der Veränderungen führt. ARCHITECTS bringen bei „The Classic Symptoms Of A Broken Spirit“ elektronische Klänge mit ins Spiel. Anspieltipp: „A New Moral Low Ground“. Hier klingt alles ein bisschen mehr nach den „alten“ ARCHITECTS und das wiederum zeigt, dass sie sich noch nicht ganz von ihrem bisherigen Stil verabschiedet haben, sondern diesen lediglich weiteentwickeln.

ARCHITECTS bringen den Industrial-Vibe

Der angewandte Industrial-Sound zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album und fungiert als Bindeglied zwischen den Stadion-tauglichen Hooklines, softeren und aggressiveren Momenten. Dieses weitere Element, mit dem sich ARCHITECTS neu ausprobieren, bringt durch geschicktes Timing immer wieder eine Art Ausrufezeichen hinter die Kompositionen.

„The Classic Symptoms Of A Broken Spirit“- Ein Spiel ohne Verlierer

„The Classic Symptoms Of A Broken Spirit“ ist in seinem schlichten Artwork-Gewand ein weiteres Experiment einer Band, die es sich nicht festlegen möchte und sich mit jeder Veröffentlichung Veränderungen zu traut. Natürlich gibt es Alben der Band, die im Vergleich mehr überzeugen. Aber ARCHITECTS wollen in diesem Spiel, in dem es darum geht sich festzulegen, nicht mitspielen. Es ist ein Spiel, in dem ARCHITECTS selber die Leitung übernehmen. Ein Spiel, bei dem es aus meiner Sicht keine Verlierer gibt.

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06.11.2022

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22 Kommentare zu Architects - The Classic Symptoms Of A Broken Spirit

  1. Senfnacken sagt:

    Das Album ist leider so schlicht wie sein Artwork. Hab es gerade so geschafft, es durchzuhören, was aufgrund des teils banalen Songwritings echt eine Kunst ist. Hier ein Industrial Riff, dort mal ein Scream und ( Überraschung ) ein kurzes Solo in „a new Moral Low ground“, dem mMn besten Lied der Platte. Ansonsten gibt es mit „Burn down my House“ und „all the Love in the World“ zwei absolute Stinker auf der Platte, für die der Skip-Button erfunden worden ist. Ansonsten ist hier vieles gefällig bis ganz gut, aber für Architects ist die CD echt schwach.

    5/10
  2. BMKev sagt:

    Dass Bands sich weiterentwickeln ist normal und meist auch begrüßenswert.
    In diesem Fall ist es sehr traurig, da die Platte einfach nur langweilig und vorhersehbar ist. Keine spannenden Riffs mehr, alles monoton und gleichklingend. Der Weg vom letzten Album, das immerhin ein paar Überraschungen und ein paar gute Songs hatte, wird hier uninspiriert weitergeführt, nur ohne Überraschungen und Hits.
    Und dass Sam mal wieder schreit, macht noch lange kein hartes, back-to-the roots Album aus diesem Schund.

    Von der vollkommen sterilen und langweiligen Produktion brauchen wir hier garnicht anfangen. Der Sound ist so leblos, echt traurig was aus dieser einst so tollen Band wurde.

    3/10
  3. destrukt. sagt:

    Langweiliges drumming, komplett überladen mit elektronischen Elementen, kein einziger Gänsehautmoment, Riffs und Sound klingen in manchen Songs wie aus Rammstein-Recycling-Kiste, bis auf 2 Songs nichts dabei, was mich abholt. Von Reminiszenzen an alte Glanzzeiten ganz zu schweigen. Lässt im Prinzip alles vermissen, was die Band in dem Genre zu etwas Einzigartigem gemacht und in die Speerspitze katapultiert hat. Schade.

    5/10
  4. Watutinki sagt:

    „Dass Bands sich weiterentwickeln ist normal und meist auch begrüßenswert.“

    Wollte nur mal schreiben, nicht jeder „Stilwechsel“ ist eine Weiterentwicklung. Wenn sich die Band mit dem was hier zu hören ist weiterentwickelt haben sollte, will ich gar nicht wissen wie die vorher klangen. Das hier klingt schon ziemlich langweilig.

  5. destrukt. sagt:

    Weiterentwicklung ist ja auch erstmal kein qualitativer Begriff. Die Einordnung bleibt dem Hörer überlassen, von demher nicht per se immer gut oder schlecht. Deswegen ergibt der letzte Satz nicht unbedingt Sinn.

  6. Watutinki sagt:

    Ok, vielleicht definiere ich den Begriff ja falsch. Ich wäre schon davon ausgegangen, dass mit Weiterentwicklung insb. der Anspruch verknüpft ist, an bewährtem anzusetzen. Ansonsten wäre es in meinen Augen eher eine Umorientierung. „Ich entwickel etwas weiter“ im Unterschied zu „ich „entwickel etwas neues“.

  7. Senfnacken sagt:

    Ich finde eine Weiterentwicklung manchmal auch gut und wichtig. Diese vermisse ich auch bei Lamb of God. Deren neuer Output ist eher eine B-Seiten Sammlung. Aber bei den Architects vermisse ich die Härte und die Idee hinter der Neuausrichtung. Simple Rammstein Riffs will ich von denen nicht hören und wenn im Lied „All the Love in the World“ selbiges dutzende Male wiederholt wird, ist das nur noch nervtötend. Mit der neuen Parkway Drive meine persönliche Enttäuschung des Jahres bisher. ( Neben diversen Lieblings Bands, die ihren Sänger verloren haben )

  8. destrukt. sagt:

    @Watu
    Im Prinzip hast du schon recht. Mir gibt’s darum, dass du meintest, wenn die weiterentwicklung (im Sinne von „besser“) schon nichts ist, dann war das davor ja erst recht nix und dadurch halt automatisch von „Verbesserung“ ausgehst. Ich kann aber deiner Auslegung der Begrifflichkeiten durchaus folgen… Bin da vllt etwas kleinkariert drauf angesprungen.

  9. destrukt. sagt:

    @senfnacken
    Natürlich, „Weiterentwicklung“ ist begrüßenswert auch entgegen der landläufigen Meinung auch authentisch und logisch. Wer ist denn mit 35 noch der selbe knallkopf wie mit 20? Dass da irgendwo auch andere mucke bei rauskommt, ist logisch. Wer den Architekten auch den Stilwechsel/Weiterentwicklung/Umorientierung auch gar nicht vor, hab meine Kritik, wieso es mir nicht gefällt und fertig. Wenn das die Ursuppe aus ihrem Schreibeprozess ist und worauf sie Bock haben, vollkommen okay, den einen holts ab, den anderen nicht. Einfach ein normaler Prozess. Und widerumg entgegen der landläufigen Meinung, glaub ich auch nicht, dass da iwer kommt und sagt „Jungs, macht mal was mit Pop.“ und die Jungs sich dann sagen „nee, hab ich kein bock drauf. Aber andererseits, toast is wieder alle, und butterpreise haben auch angezogen, ne Mark mehr im Strumpf… Hm. Pop is schon auch geil.“ es ist nur schade, weil die Jungs selbst mit stilwechsel deutlich mehr draus machen könnten, weil gute Musiker sind das alle mal. Feddig

  10. Wattutinki sagt:

    „Wer ist denn mit 35 noch der selbe knallkopf wie mit 20?“
    Ich bin das im Großen und Ganzen auch heute noch. Es kommt mir auch komisch vor, dass immer so getan wird als müsste sich alles verändern und würde damit dann auch besser werden. Eigentlich kenne ich sehr wenige Bands, die sich zum Besseren verändert oder halt weiterentwickelt haben. Meist ist das doch nur die Hinwendung zum Geld und der kommerzielle Ausverkauf. Mit Kunst hat das dann aber in der Regel nichts mehr zu tun.

  11. mr.cb sagt:

    Die Wertung finde ich interessant, da ich mich zu erinnern glaube, dass das Album so gut wie überall wirklich sehr schlechte Kritiken einfährt, zum Beispiel 3/10 etc…
    Auch wenn man Musik natürlich nicht komplett objektiv bewerten kann aber zumindest versuchen sollte, fällt dieser Ausreisser in die „sehr gut“ Gefilde schon sehr auf…

  12. nili68 sagt:

    Man kann Musik objektiv bewerten. Ob man subjektiv genau so empfindet, steht allerdings auf einem anderen Blatt.
    Darüber zu diskutieren hat erfahrungsgemäß aber keinen Sinn, da man sich ungerne eingesteht einen (im akademischen Sinne) „schlechten“ Geschmack zu haben. Ich nehme mich da nicht aus..

  13. destrukt. sagt:

    @watudoppelT
    Unterscheidet halt den passiven Zuhörer vom aktiven Musiker. Der Zuhörer denkt halt in Schubladen, geht mir einer gewissen Vorstellung an ein neues Album ran und wenn die nicht erfüllt werden, ist es dem empfinden nach schlechter. Und die Kriterien legt das subjektive Empfinden fest. Objektiv ist nicht möglich, bzw. besäße auch keine Relevanz. Und ich sag ja… Weiterentwicklung ist nicht zwangsläufig positiv, aber logisch. Die Bewertung aber obliegt jedem selbst.
    (keine Ahnung ob ich da einem troll gerade aufgesessen bin wegen dem anderen Namen.)

  14. doktor von pain sagt:

    @destrukt.: Spoiler: Ja, bist du.

  15. Watutinki sagt:

    @destruk: Das ist lord stormy blast. Hat angekündigt, dass er dem Forum endgültig den Rücken zukehren wird, dabei war von vornherein klar, dass er das niemals hinbekommt. Einfach ignorieren.
    Schade, dass metal.de trotz mehrfacher Bitte, den Account nicht sperrt. Da scheint der Seelenfrieden hier dann wohl doch nicht so wichtig zu sein?

  16. Wattutinki sagt:

    Was ich noch klarstellen will, ich möchte nicht das hier jemand gesperrt wird weil er eine andere Meinung hat, aber dieser lord stormy blast mobbt mich seit Jahren und da habe ich auf etwas Unterstützung von metal.de gehofft. Es ist aber wohl nicht wichtig, wie es mir damit geht?

  17. Laniakea sagt:

    Das ist eines dieser Alben, über das sich viele schon weit vor Release eine Meinung gebildet und diese bereits so stark auswendig gelernt haben, dass eine ernstzunehmende Bewertung kaum noch möglich ist. Gewiss handelt es sich bei „The Classic Symptoms Of A Broken Spirit“ nicht um einen Meilenstein. Es ist auch nicht das beste der Album der Band. Es hat auch nicht das Potenzial, das beste Album der Band zu werden. Aber: Es ist auch nicht schlecht. Keine Ahnung, was das alberne, affektierte Laientheater soll. Ironisch, dass sich nun ausgerechnet im Metalcore der Elitarismus eingenistet hat. Mir gefällt die Produktion, der Sound. Steril? Mitnichten. Steril ist das, was Lorna Shore fabrizieren. Bei Architects hat man hingegen einen vollen, für modernen Metal immer noch relativ transparenten Klang. Kein Vergleich zu den Verbrechen, die ihre Genrekollegen auf die Hörerschaft loslassen. Manchmal klingen die Songs ein bisschen zu gleich, aber ein paar Highlights hat sie dennoch. Und sie ist kürzer als der Vorgänger, hat weniger Füllmaterial. Insgesamt ein ordentliches Album, dem ich irgendwas zwischen 7/10 und 8/10 geben würde. Weitermachen ihr Banausen.

  18. destrukt. sagt:

    Ein gutes Album von den Architects reicht aber halt dann auch nur zu ner mittelmäßigen Wertung. Vielleicht wäre man gewillt unter einem anderen Bandlabel auch noch n Pünktchen nach oben zu gehen, aber gemessen an den Vorgängern ist die Fallhöhe größer. Da kann ich mir das auch durch eine tolle Produktion nicht schön reden.

  19. onlythewindremembers sagt:

    „Ein gutes Album von den Architects reicht aber halt dann auch nur zu ner mittelmäßigen Wertung.“

    Naja, ne. Vor allem „Hollow Crown“, „The Here and Now“ und „All Our Gods Have Abandoned Us“ sind absolut grandiose Alben der Jungs. Leider haben sie nach Toms Tod eine ziemliche Kehrtwende gemacht. Kann mit dem neuen Zeug auch nicht mehr viel anfangen und sind sie damit auch etwas in die Bedeutungslosigkeit gerutscht.

  20. Laniakea sagt:

    Warum sollte ein gutes Album nur zu einer mittelmäßigen Bewertung reichen? Gut und mittelmäßig sind zwei verschiedene paar Schuhe, egal ob da nun Architects oder sonstwas draufsteht. Ich habe eher den Eindruck, dass sich einige HörerInnen viel zu sehr online beeinflussen lassen. Wenn ich die ganze Scheiße gelesen hätte, die sich da vor Release im Netz abgespielt haben muss, würde ich das Ding wahrscheinlich auch nicht mögen (wollen). So ist das halt, wenn man sich gegenseitig in’s Unermessliche aufstachelt und irgendwann jegliches Maß verliert. Wie gesagt, das ist kein Meilenstein, aber so schlecht, wie die ganzen vorgefertigen Kasperlmeinungen aus’m Netz das Ding machen wollen, ist’s halt auch längst nicht. Sie haben sich nach Tom verändert? Jup, definitiv, er war ja auch der Songwriter. So ist das eben, wenn andere die Songs schreiben. Man sollte dabei aber nicht vergessen, dass sie mit besagtem Tom „The Here And Now“, ein noch wesentlich poppigeres, massentauglicheres Album geschrieben haben.

  21. destrukt. sagt:

    Ich find, wir liegen inhaltlich gar nicht so weit auseinander. Behaupte ja nicht, das Album sei kompletter Müll, auch wenn mein Eingangspost zugegebener Maßen etwas polemisch formuliert war, aber im Kern bleibt die Kritik erhalten. Ich hab 2 von den vorabveröffentlichten Songs gehört und war durchaus eher in positiver Erwartung, derer das Album auf Gesamtspielzeit mitnichten gerecht werden konnte. Was andernorts im Internet geschrieben wurde, dazu kann ich nichts sagen. Das Album ist für mich mittelmäßig bis okay, ist in manchen Momenten sicherlich gefällig, fällt aber im bandeigenen Kontext für mich doch schon deutlich ab. Nicht mehr und nicht weniger.