Architect Of Seth - The Persistence Of Scars

Review

„The Persistence Of Scars“ ist ein schwerer und schwer verdaulicher Brocken Technical Death Metal, der von eher ungewohnter Seite kommt – jedenfalls dürfte der Name ARCHITECT OF SETH nur Eingeweihten ein Begriff sein. Das Duo aus Caen in Frankreich hat bislang zwei Demos eingespielt, das letzte vor über sechs Jahren, und somit überrascht es, wenn es jetzt mit einem vollwertigen Album an den Start geht und sich damit gleich als Wir-sind-schlauer-als-der-Rest-Kapelle positionieren möchte.

Der Beginn von „The Persistence Of Scars“ jedenfalls ist ziemlich verheißungsvoll: „LFDY“ startet mit einem kurzen melodischen Intro, um sich dann über ein mächtiges Riff hin zu schnell tackernden Death Metal mit eingängigen Gitarrenläufen zu steigern. Nicht nur durch den Gesang erinnert das Ganze an PESTILENCE in längst vergangenen Tagen.

Noch im Verlauf der zweiten Minute setzt dann aber das ein, was „The Persistence Of Scars“ zu einer zeitweise ziemlich anstrengenden Angelegenheit macht: Der Gitarrist sweept sich quer über das Griffbrett und läutet damit eine Frickel- und Gniedelorgie ein, die sich gewaschen hat. Da gibt es an jeder Ecke Breaks, Licks und Drumfills. Hyperblastgeböller wechselt lose mit kurzen Momenten der Ruhe ab, freejazzige Einlagen jagen immer kurze eingängige Passagen.

Instrumental agieren ARCHITECT OF SETH over the top, keine Frage. Allerdings stellt sich die berechtigte Frage, ob „The Persistence Of Scars“ nicht viel mehr könnte, wenn sich die beiden Akteure mal etwas zügeln würden. Vielversprechende Ansätze sind durchaus vorhanden, wie zum Beispiel das Stück „Hybrid Consuming Flesh“, das trotz seiner Zerfahrenheit ein immer wiederkehrendes, großartiges Hauptmotiv hat. Richtig schlimm wird es aber, wenn bei den ohnehin schon vertrackten Nummern Keyboardeinlagen aufgefahren werden: Die Art der Disharmonik mag durchaus gewollt sein, ist aber nur selten songdienlich.

Und das ist eben das größte Manko von „The Persistence Of Scars“: Die beiden Akteure zeigen durchgehend, was sie drauf haben, und spieltechnisch und beim Gesang sind sie auch ganz vorne mit dabei. Allerdings zeigen Bands wie OBSCURA auf, was ARCHITECT OF SETH noch zu sehr abgeht: Gute und nachvollziehbare Songs zu schreiben.

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21.01.2014

- Dreaming in Red -

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