Archgoat - The Aeon Of The Angelslaying Darkness

Review

Galerie mit 24 Bildern: Archgoat - De Mortem Et Diabolum 2022 in Berlin

Einfach nur Killer! Um mehr als 20 Jahre ARCHGOAT gebührend zu feiern, hauen uns die diabolischen Finnen eine wirklich megafette Veröffentlichung um die Ohren. „The Aeon Of The Angelslaying Darkness“ kommt in der Luxusversion immerhin im dicken, gebundenen Buch mit 2 rot-schwarzen 12“-LPs auf Splattervinyl sowie zwei (natürlich schwarze) CDs, deren Inhalt mit dem der Vinylscheiben identisch ist. Innen finden sich im 20seitigen Booklet im LP-Format zuhauf kultige Fotos sowie Interviews, abgerundet wird das Ganze von einem infernalischen Artwork, das einfach nur passt wie die Faust aufs Auge.

Auch musikalisch wird hier so einiges geboten. Den Anfang macht das komplette „Jesus Spawn Demo“ aus dem Jahr 1991. Hier zelebrieren ARCHGOAT ihren Black Metal der gaaaaanz alten Schule, wie sie es eigentlich bis zum heutigen Tag in nur minimal veränderter Form tun. Dabei rumpelt und scheppert die Bande mit derartiger Vehemenz, dass sich das Kruzifix freiwillig umdreht! Man muss sich das aber auch mal auf der Zunge zergehen lassen, 1991… da war von der zweiten Welle des Black Metals noch nicht viel zu spüren, lediglich Undergroundfans realisierten, dass sich da in den Wäldern des hohen Nordens etwas Unheilvolles zusammenbraut. Der primitive Schwarzstahl von ARCHGOAT zeigte sich schon damals sehr ungezügelt, archaisch, räudig, teils unzugänglich, verflucht direkt, unmelodisch, mal zählfließend aus den Boxen kriechend, mal wüst drauflos dreschend, dabei immer ultraböse Gift und Galle speiend. Ins gleiche Horn blasen die bisher unveröffentlichten Stücke aus dem Jahr 1993, die „Angelcunt (Tales Of Desecration)“ MLP aus dem selben Jahr, sowie mit „Lord Of The Void“ und „Hammer Of Satan“ vom „Whore Of Bethlehem“ Album 2006 und „Goat Of The Moon“ vom letztjährigen „The Light-Devouring Darkness“ Album Stücke neueren Datums. Ja, auch heute noch setzen ARCHGOAT auf alte, düster-brutale Tugenden.

Der Sound wurde zwar überall von Andy Claasen im Stage One Studio remastert, trotzdem klingen gerade die ganz alten Stücke teils recht dumpf und undifferenziert, dabei aber dennoch überraschenderweise druckvoll. Passt ganz ausgezeichnet zu dem harschen Old School Black/Death Metal.

Platte 2 wurde für die satanischen Live-Rituale auf den weltweiten Bühnen reserviert. Insgesamt 18 wütende Konzert-Aufnahmen finden sich hierauf, nämlich Krakau im Jahr 2005 direkt nach der Reunion, Houston (wir haben ein Problem?) 2009 und Helsinki Anno Bastardi 2007. Horns up!

Das Jubiläumswerk der blasphemischen Buben ARCHGOAT ist eine rundum gelungene Veröffentlichung und gerade für Sammler schwarzmetallischer Tonkunst hochinteressant. Die Doppel-CD und Doppel-LP werden auch einzeln in normaler Aufmachung erhältlich sein, wenngleich natürlich die Box einen ganz besonderen Reiz ausstrahlt.

14.10.2010

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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