Von ARCHAI durfte ich bereits die EP „Subjects To Confirm“ besprechen. Auf dieser Linie machen sie bei ihrem Album „On Serpentine Roads“ weiter. Es regiert weiterhin melodischer Heavy Metal mit deutlich progressivem Touch, der sich in regelmäßigen Rhythmus- und Tempiwechseln niederschlägt.
Auch die qualitative Richtung wird fortgeführt. Das Hauptaugenmerk liegt auf melodischen Hooklines und variantenreichem Gitarrenspiel. Durch die progressiven Elemente werden die teilweise recht epischen Kompositionen nicht langweilig. Die reichlichen Wechsel und sich verändernde Intensitäten fordern darüberhinaus des Hörers Aufmerksamkeit.

Nach wie vor ist die Rhythmustruppe eher für dezente Hintergrundarbeit zuständig. Die Kompositionen leben vom vielfältigen Gitarrenspiel und von Bernhard Kurrays charismatischem, warmem Gesang. Die Melodien der Stücke gehen gut ins Ohr, die Wechsel sind recht angenehm, so dass niemals ein frickeliger Eindruck entsteht.
Von den Songs möchte ich das schön atmosphärische „Rites Of Passage“, das geradlinigere, fast etwas an MAIDEN-Stücke erinnernde „Lest We Forget“ und das vielschichtige „Valleys Rund Deep“ hervorheben. Im Grunde gibt es keinen wirklichen Leistungsabfall. Es wird ein kompositorisches Level gehalten, aus dem die genannten Tracks ein wenig herausragen. An dauerhaften Ohrwürmern oder Killersongs fehlt es bislang noch. Dennoch zeigen Archai in Punkto Songwriting und Umsetzung Potential, das es nun noch mehr zu festigen gilt.

Für einen Full-Length-Album-Einstand ist „On Serpentine Roads“ eine bodenständige Angelegenheit. Freunde des Melodic Progressive Metal sollten unter www.myspace.com/archaiband die Kompositionen mal antesten, und das Album kann man über die Bandwebsite beziehen.