Arch Enemy - Khaos Legions

Review

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Ihr letztes Album hat zwar gut vier Jahre auf dem Buckel, aber untätig waren ARCH ENEMY in der Zwischenzeit keinesfalls: An der Livefront war der deutsch-schwedische Fünfer aktiv wie eh und je, und vor gut anderthalb Jahren erschien mit „The Root Of All Evil“ eine Zusammenschau von neu aufgenommenen Uraltsongs. Ein solches Unterfangen nährt natürlich immer Spekulationen, ob sich die Band von einer Reise in die Vergangenheit inspirieren lässt, sprich: wieder unbeschwert drauflos zu holzen, ohne die jüngere Vergangenheit im Blick zu behalten.

Andererseits, und da brauchen wir uns nichts vorzumachen, haben sich ARCH ENEMY in ihrer mittlerweile Karriere doch ziemlich weiterentwickelt und einen Status erreicht, den es zu halten gilt. Insofern wird niemand ernsthaft erwarten, dass ARCH ENEMY mit ihrem neuen Album „Khaos Legions“ einen größeren Stilwechsel vornehmen werden. Und der erste Eindruck täuscht nicht: Vielmehr scheint es, als wenn es das Quintett allen seinen Fans recht machen möchte.

Da gibt es auf der ersten Albumhälfte mit dem stampfenden Opener „Yesterday Is Dead And Gone“ und dem eingängigen „No Gods, No Masters“ (beide Stücke spielte die Band übrigens Mitte März in ihrem ersten Liveset nach den Aufnahmen zum neuen Album) vermehrt melodischen Stoff. Auch „Bloodstained Cross“ und „City Of The Dead“ haben hymnische Passagen, auch wenn die Stücke teilweise heftig nach vorne gehen. Dann gibt es aber auf der zweiten Albumhälfte vermehrt zupackende Stücke, wie beispielsweise „Through The Eyes Of The Raven“ oder das teils ultraflotte „Cruelty Without Beauty“. Schick ist auch das straight riffende „Thorns In My Flesh“, und beim vorletzten Stück „Vengeance Is Mine“ gibt es sogar einen veritablen Moshpart: Bangen, bis die Rübe abfällt! Natürlich verstehen es ARCH ENEMY wie keine zweiten, die Stücke variabel und abwechslungsreich zu gestalten, immerhin halten sie sich mit den Amott-Brüdern ein Gitarristengespann der Extraklasse. Diese Variabilität nimmt den Songs zwar im ersten Moment einiges an Eingängigkeit und Spontanität, aber die Stücke bleiben so auf längere Sicht spannend.

Nachdem es für die letzten Releases der Band nicht nur Lob gab, ist „Khaos Legions“ doch ziemlich komplett ausgefallen. Natürlich wird es wieder Stimmen geben, die der Band alles Mögliche vorwerfen werden, angefangen von mangelnder Innovationskraft bis hin zu Angela Gossows Stimme. Dem können ARCH ENEMY als Argument lediglich ein Album mit richtig guten Songs entgegensetzen. Aber das ist dermaßen hochklassig, dass dies vollkommen ausreicht – Mission erfüllt!

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12.05.2011

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2 Kommentare zu Arch Enemy - Khaos Legions

  1. Laniakea sagt:

    Mit richtig guten Songs? Nur stellenweise. Der Anfang von „Khaos Legions“ ist gut, und auch die letzten 3-4 Songs wissen zu überzeugen. Der Mittelteil allerdings ist sowas von nichtssagend und austauschbar. Die alten Zeiten wird’s nie zurückgeben, aber ein Album auf „The Rise of Tyrant“-Niveau wäre auch sehr geil gewesen. Das ist aber nicht der Fall. Mir dünkt, den Amott Brüdern gehen die Ideen aus.

  2. Hans-Hubert sagt:

    Amott ist ohne Zweifel ein großartiger Gitarrist, doch im Grunde stagniert er seit den ersten Gossow-Alben, im Grunde sogar seit dem letzten Liiva-Album. Die Musik der Band ist heutzutage lediglich ein Produkt, ein seelenloses, überproduzertes Stück Plastik, das nicht nach Verstärkern und Boxen duftet, sondern nach Western Digital, Mackie, Intel und Co. – nach Festplatten, Modeling Amps etc. – und sorry, es gibt zahlreiche tolle weibliche Shouter, aber Gossow? Nee. Stereotypes Gekreische ohne Variation, da kann auch das entscheidende Chromosom nicht viel ausrichten.

    4/10