Die Instrumental-Proggies ARCH ECHO schaffen mit „Final Pitch“ das seltene Kunststück, anspruchsvolle Frickelkost in so durchdachte Kompositionen zu gießen, dass sie weder repetitiver Langeweile noch überladener Orientierungslosigkeit zum Opfer fallen. Das alleine verdient bereits Szenenapplaus! Der moderne, druckvolle Sound und die für einen extrem chilligen Gute-Laune-Vibe sorgenden Schlenker in Richtung von Jazz und Fusion setzen diesem dritten ARCH ECHO-Studioalbum zudem aber ein saftiges Sahnekrönchen mit Extrakirsche auf.
ARCH ECHO entkommen den überlebensgroßen Fußstapfen ihrer Vorbilder
Natürlich haben ARCH ECHO sich wie so viele Genrekollegen von den Platzhirschen DREAM THEATER inspirieren lassen. Dies geht so weit, dass sich deren bei „Aluminosity“ als Gastkeyboarder gefeatureter Tastenzauberer Jordan Rudess vollkommen nahtlos in das Klangbild einfügt. Und trotzdem setzt das Quintett genügend eigene Akzente, um den überlebensgroßen Fußstapfen ihrer Vorbilder zu entkommen und selbst entsprechenden Eindruck zu hinterlassen.
Wo andere Prog-Bands auf Gesangslinien setzen, um die Zuhörerschaft, durch die vielfach verschachtelten Kompositionen zu lotsen, übernehmen auf „Final Pitch“ die Instrumente vollständig die Führung, in erster Linie freilich der beständige Wechsel zwischen Gitarre und Keyboard. Dabei bringen ARCH ECHO regelmäßig Sounds mit ein, die man für gewöhnlich eher mit Ambient- und Chill-Out-Sounds in Verbindung bringt als mit hochtechnischem Prog-Metal.
Emotionale Höhepunkte und musikalische Großartigkeiten
Wo die anderen acht Stücke rein instrumental gehalten sind, sticht „Final Pitch“ auch durch die gesangliche Unterstützung von YouTuber Anthony Vincent und die Saxofon-Klänge von Adrián Terrazas-González heraus. Direkt im Anschluss sorgt das unerwartet ruhige Intro von „Cloudsplitter“ für eine kleine Verschnaufpause in der Albummitte, ansonsten drücken ARCH ECHO das Gaspedal jedoch ordentlich durch. So fordert „Final Pitch“ vom Zuhörer eine Dreiviertelstunde lang volle Aufmerksamkeit, belohnt diese aber mit einer Vielzahl an emotionalen Höhepunkten und musikalischen Großartigkeiten.
Hallo Florian,
nach meiner Meinung nach sehr gut beschrieben, sehe ich auch so.
Ist natürlich nicht jedermanns Dingen, aber ich hab Spaß, wenn die Kuh so fliegt und so ein Können rausgehauen wird.