Arcanum - Welcome To Sarcasm Circle

Review

ARCANUM sind für mich ein Phänomen. Sie veröffentlichen ein Album nach dem anderen in recht kurzen Abständen, und fahren von der Musikpresse dafür einhellig ordentliche Verrisse ein. Dabei macht auch Metal.de keine Ausnahme, spielen sich die Wertungen für die bisher besprochenen Scheiben doch zwischen ein und drei Punkten ab.
Entmutigen lassen sich die Schweizer davon aber keineswegs. Mit „Welcome To Sarcasm Circle“ haben sie ihr sechstes Werk am Start, wobei in der Discography etwas unklar ist, wo Demos aufhören und „richtige“ Alben anfangen. Mir ist es vor allen Dingen ein Rätsel, wer bei der Band den dicken Geldbeutel für all diese minderwertigen Releases hat.

Mit „Welcome To Sarcasm Circle“ ändert sich jedenfalls soundlich und qualitativ überhaupt nichts. ARCANUM bleiben ihrer eintönigen Mischung aus Gothic und Hardrock treu. Vieles klingt ähnlich, wenn nicht gar gleich. Es gibt keine Hooklines, an denen sich das Ohr festhaken kann, und Songhöhepunkte sind nicht als solche zu erkennen. Das gesamte Werk dümpelt in Monotonie vor sich hin, an der Gabriellas wenig variabler Gesang nicht ganz unschuldig ist. Sie weicht praktisch nie von einer Lage ab und kann bei dem, was möglicherweise Refrains sein sollen, die Töne nicht gut halten. Bei wenigen Höhenausflügen wird der Gesang dazu noch etwas wackelig. Das Riffing ist langweilig und uninspiriert und das Schlagzeug kleppert sich im Hintergrund einen zurecht, ohne irgendwie Drive in den Sound zu bringen. Wenigstens der Bass wummert manchmal schön präsent.
Ich brauche gar nicht auf einzelne Songs einzugehen, da das gesamte Album eine einförmige Masse aus Ideen- und Belanglosigkeit ist. Da überraschen zwei der hinten angefügten Live-Tracks sogar etwas. „Fight“ und „Metal Soul“, die von der Demo „The End Is Just The Beginning“ stammen, haben wenigstens ein bisschen Pep und kommen ungleich dynamischer rüber. Bezeichnend für den monotonen Sound von ARCANUM ist aber der dritte Live-Track, bei dem die Songs „Fears Of Mankind“ und „Careless“ zusammengefasst werden. Würde Gabriella nicht ansagen, wo „Careless“ beginnt, ich bin sicher, kein Mensch würde es bemerken.

„Welcome To Sarcasm Circle“ ist also genauso schlecht, wie die früheren Releases von ARCANUM. Vielleicht sollten die Schweizer ihre musikalischen Vorstellungen überdenken und den Sound verändern – oder das Ganze einfach hinschmeißen. Es würde ihnen jede Menge Geld ersparen und den Rezensenten das Besprechen solch schwacher Outputs.

06.05.2011

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