Nachdem uns ARCANUM bereits mit zwei Demos beglückten (die aber eher ausgewachsene Longplayer waren) gibt es heute ihr „Debut“-Album „Control Of Insanity“ zu besprechen.
Zuerst fällt mal etwas negativ auf, dass das Werk mit 38 Minuten deutlich kürzer ist, als eine der Demos. Positiv ist dagegen anzusehen, dass nur ein älterer Song, „Toxic Passion“ von der ersten Demo, hier nochmal auftaucht. Wie bei dieser ersten Demo von 2008 namens „The End Is Just The Beginning“ gehen ARCANUM auf „Control Of Insanity“ wieder etwas geradliniger zur Sache und verzichten weitestgehend auf das Pseudo-düster-Gekaspere von Demo 2.
Die Schweizer spielen Heavy Rock mit einem leichten Gothic-Touch. Mir fällt auf, dass sie offenbar regelrechte Kreativ-Outputs haben müssen. Immerhin schaffen sie es, innerhalb von anderthalb Jahren 34 Songs für drei unterschiedliche Scheiben zu schreiben. Wer denkt, dass dabei die Qualität auf der Strecke bleiben muss, liegt ziemlich richtig.
Die Stücke sind zwar teilweise gefällig, rauschen aber im Großen und Ganzen ohne Eindrücke zu hinterlassen am Ohr vorbei. Irgendwie sind die Konstrukte alle so 08/15, es fehlt der rechte Drive und der Groove könnte ruhig auch druckvoller sein.
Die Stimme von Sängerin Gabi ist mir zu dominant in den Vordergrund gemischt. Dazu ist sie dann auch nicht variabel genug, sondern durch die immer gleiche Stimmlage sogar ein bisschen für die Eintönigkeit verantwortlich.
Mit etwas Auge zukneifen, kann ich bei „Wish“ durch die Vielschichtigkeit des Songs so etwas wie kompositorisches Potential entdecken. Auch die gelegentlichen Riff-Attacken bei „Rules“ sind ein kleiner Lichtblick, und die neuere Version von „Toxic Passion“ hat ebenfalls einige passable Momente. Ansonsten rangiert das Material zwischen mittelmäßig und unterdurchschnittlich.
Weitere leichte Kritikpunkte sind ein mega-einfallsloses Cover-Artwork, sowie das Fehlen von Texten. Dafür posieren die Schweizer im Booklet lieber vor einer uralten Karre mit Landesflagge.
Ich will gar nicht sagen, dass ARCANUM durch und durch schlecht sind. Nur sind sie in meiner Ansicht noch lange nicht soweit, den Demo-Status zu verlassen. „Control Of Insanity“ entspricht qualitativ höchstens dem Stand einer Demo, auch produktionstechnisch.
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