Zum sechsten Mal seit nun mehr 13 Jahren hat sich ARCANA-Kopf Peter Bjargö mal wieder in die Öffentlichkeit geschlichen um mit seiner 4 köpfigen Truppe erneut Klangwelten rund um Mysterien und Atmosphärefängern zwischen Mittelaltermusik und Ambient aufzubauen. ‚Le Serpent Rouge‘ beschäftigt dabei mit den Bildern der polnischen Künstlerin Agnieszka Szuba, die sich von diesem Projekt rasch begeistert zeigte und beschloss, die kompletten Artworks zur Scheibe beizusteuern. Da diese weniger mittelalterliche Themen behandeln und eher in obskuren Montagen a la CRADLE OF FILTH Cover enden, klingt auch das Album eine gute Spur düsterer und mysteriöser.
Hauptakteure bleiben aber auch diesmal Trommeln und Percussions. Während im Hintergrund meist nur selten mehr als 3 verschiedene Töne pro Melodieinstrument ausprobiert werden, wird die zähe Düsterei von allerlei Schlagwerk zum Leben erweckt und in etlichen Takten wiederholt. Ob in 5minütigen Lieder oder in 2minütigen; dank fehlender Dynamik wird die Scheibe zu einer fast reinen Ambientnummer und kann daher über Hintergrundberieselung kaum hinauskommen. Schlecht ist das Album damit natürlich nicht, aber wer nicht gerade den Soundtrack für ein Orient-Rollenspiel braucht kann an ARCANA durchaus vorbeisehen.
Wieso Ambient gleich mit Hintergrundberieslung gleichgesetzt wird, dass muss ich jetzt nicht wirklich verstehen. Arcana haben mit "Le Serpent Rouge" meiner Meinung nach ihr bisher bestes Werk abgeliefert und man kommt Anfangs gar nicht drumherum, es immmer wieder zu hören.
Und obwohl ich keine Soundtrack für ein Orient-Rollenspiel gesucht habe, gefällt es mir sehr immer wieder mal in diese orientlisch angehauchte Welt einzutachen. Wer sich also gerne von dieser Atmosphäre berieseln lässt, der liegt hier sehr richtig.
Hintergrundmusik ist für mich immer noch Musik, die im Hintergrund leiert und die niemand wirklich wahrnimmt, davon ist "Le Serpent Rouge" weit entfernt.
Musik nicht verstanden, 6, setzen!
Hintergrundberieselung? Nur dann, wenn man diese Musik als solche sehen will. Als reinen Ambient kann man das Album nicht wirklich umschreiben, denn auch wenn grundsätzlich die Strukturen dieses Stils verwendet werden, geht die Musik ARCANAs durch die eigebauten Rhythmen durch Trommeln und allerlei Percussion einen gehörigen Schritt weiter. ARCANA erzeugen perfekte orientalische Stimmungen und erschaffen wundervolle musikalische Landschaften. "Le Serpent Rouge" ist nicht nur Musik zum nebenbeihören, sondern auch dazu geeignet, sich vom nahöstlichen Flair verzaubern zu lassen. ARCANA sind nicht grandios, aber dennoch verdammt stark!