Arcana Coelestia - Le Mirage De L'Ideal

Review

ARCANA COELESTIA bieten auf ihrem zweiten Album nach „Ubi Secreta Colunt“ behäbigen, episch angelegten Doom-Black-Metal. Der lässt sich nicht nur von ungefähr als wesensverwandt mit URNA und LOCUS MORTIS bezeichnen, ist doch mit MZ in allen drei Fällen der gleiche Mensch am Werk. Am Bass unterstützt von Sephrenel (ABSENTIA LUNAE) holt er sehr weit aus, was den Aufbau der Stücke angeht, und erschafft so eher ein riesiges Gesamtwerk, das trotz der Unterteilung in (zugegebenermaßen lange) Stücke am besten in einem Schwung gehört wird.

Die Mittel, derer sie sich bedienen, lassen sich ganz grob auf zwei Aspekte reduzieren: Gitarrenwände und Melodie. Das Ganze hat stellenweise etwas von ALCEST, in der weitläufigen Anlage der Melodien ein bisschen was von SUMMONING und bedient sich hier und da beim Post-Rock. Was den Hörer aber eigentlich erdrückt, ist der gehörige Anteil Doom. Zähflüssig wälzt sich der in epischen Größenverhältnissen aus den Boxen und drängt allem die Zeitlupe auf. „Le Mirage De L’Ideal“ ist sehr akzentuiert. Zwischen Funeral-Doom-Wänden, schleppenden Rhythmen und dem sehr intensiven Gesang wuseln Melodien umher, die sich mal aufstauen, zu riesigen, chaotischen Gebirgen auftürmen und dann wieder abebben. ARCANA COELESTIA und besonders „Le Mirage De L’Ideal“ muss man ganz hören oder gar nicht. Ansonsten hinterlässt die Scheibe ein eigenartiges Gefühl, das sich irgendwo zwischen Beklemmung und der Ahnung, etwas verpasst zu haben, einnistet.

Auf Dauer fehlt dem Album aber irgendwie der Feinschliff, ein wenig auch Wiedererkennungswert. Was sich auf dem Papier beziehungsweise dem Bildschirm so genial liest, beschreibt mehr das Potential der Platte, ihre Ausführung aber weist doch kleine Makel auf. In „Le Mirage De L’Ideal“ fehlt die Entwicklung oder sonst etwas, an dem man das Hörerlebnis festmachen könnte. Man kann wunderbar darin versinken, aber das erfordert schon etwas Willen dazu auf Seiten des Hörers. Der lohnt sich dann aber auch zweifesohne, auch wenn man ein paar Durststrecken zu durchleiden hat, was Abwechslung und Zusammenhang der Musik angeht.

18.05.2009

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