Arbor Ira - Und Krankt Mein Selbst Vor Leidenschaft

Review

Sehr zähen Death-Doom-Metal haben ARBOR IRA auf Plastik gepresst. Zäh gleich im doppelten Sinn – zum einen verlegen sich die Herren eher auf gemächliches, bestenfalls rockiges Tempo und verzichten auf hektische Riffs (nicht aber nette Leadgitarren oder angedeutete Soli), zum anderen ist die Platte randvoll gefüllt und wird leider schon nach einer halben Stunde relativ langweilig.

Acht meist lange (teils überlange) Stücke und genauso viele Zwischenstücke mit selbstgemachten Samples (eigentlich nett, klingt aber etwas erzwungen) lang grooven sich ARBOR IRA durch ihr Material, ohne nennenswerte Tempowechsel, meist mit minutenlangen Doublebasspassagen und sich frappierend ähnelnden Gitarrenfiguren. Killerriffs? Leider keine. Lediglich der Opener „Der Waldmeister“ (!) und der vierzehnminütige Rausschmeißer „Why We Do Not Fly“ haben Wiedererkennungswert.

Knackpunkt der Band ist leider, wie so oft, der Gesang. Geht das anfangs noch an ganz alte BETHLEHEM erinnernde Psychogeschrei mehr als in Ordnung, verlegt sich die Truppe mit jedem Song mehr auf tiefes Grunzen im Stil alter MY DYING BRIDE, später auf fürchterlich schräge, doomige Cleanvocals. Letztere machen alles kaputt, was entfernt als Hörerlebnis durchgehen könnte. Leider sind die Herren nicht TYPE O NEGATIVE oder CANDLEMASS, und das hört man ganz deutlich.

„Und krankt…“ ist meinem Geschmack nach eine viel zu einseitige, ereignisarme Platte, die zudem noch viel zu lang ist. Zwar sind instrumentale Fähigkeiten und vor allem Produktion sehr in Ordnung, aber das lenkt nur noch weniger davon ab, wie wenig aufregend ARBOR IRA sind.

20.12.2007

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