Aragon - Eternal Quest

Review

Wenn man sich den Beipackzettel (ich meine natürlich das Label-Info) dieser Promo mal durchliest, so kann man den Eindruck bekommen, dass im Hause der deutschen Power-Metaller ARAGON und ihres Labels Black Arrow entweder die Einfallslosigkeit, die Maßlosigkeit oder einfach nur die Einfältigkeit regiert. So bezeichnet man den Stil der Band als eine Mischung aus STRATOVARIUS und LABYRINTH, der Sänger klänge aber mehr nach DICKINSON bzw. OZZY. Diesen Worten folgt sogleich die Bitte, eben jenen Vergleich nicht so ernst zu nehmen. Meine lieben Leute, ich weiß wirklich nicht, wie ein Sänger gleichzeitig nach eben genannten Ikonen klingen kann, Matthias Schmitt, so der Shouter der Combo, trällert aber – wer hätte das geahnt – keinesfalls in solchen Sphären, sondern blubbert sich äußerst mittelmäßig durch die Landschaft. Auch die Vergleiche mit den anderen Bands sind dermaßen aus der Luft gegriffen, dass ich mich frage, ob der Verfasser der Labelinfo eigentlich mal die CD angespielt hat. Zwar kommen einige Keyboardelemente zum tragen, aber man schwelgt hier keineswegs in den finnisch-symphonischen Sphären, die wir von STARTOVARIUS kennen, das Riffing ist wesentlich bodenständiger und schlichter. Dann sollte man doch eher LABYRINTH als Vergleich heranziehen, obgleich ich die Riffstrukturen in manchen Tracks eher der US-Metal-Schiene zuordnen würde. Alles in allem ist die Scheibe aber von Belanglosigkeit geprägt, und wenn dann der Stil der seit 1998 bestehenden Truppe als „frisch“, „aufregend“ und, der Hohn, „absolut eigenständig“ angepriesen wird, dann platzt mir halt mal der Kragen. Der nächste Frust kommt dann beim Durchblättern des Booklets, das dem geneigten Hörer, bar jeder Textzeile, lediglich die Konterfeites der Protagonisten bietet! Fazit: Sicherlich sind ARAGON nicht schlechter als so viele andere durchschnittlich inspirierte Bands unserer Tage, aber für oben gebannte Frechheiten gibt’s diesmal halt keine „Gnadenpunkte“ mehr!

07.10.2001
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