Der Veröffentlichungstermin für diese CD war irgendwie vorhersehbar. Und wie üblich überschlägt sich der beiliegende Promo-Flyer mit Lob über eine Band, die als Heilsbringer frischen Wind in eine stagnierende Szene tragen soll. Aber bleiben wir mal auf dem Teppich und untersuchen kritisch, ob APRIL mit ihrem Debütalbum „Tidelines“ diesen Vorschusslorbeeren auch gerecht werden können.
Mit „Stain“ haben die Finnen tatsächlich einen potentiellen Hit im Gepäck, der – nicht neu, aber solide umgesetzt – traditionelle Metal-Basics mit Elementen des Alternative-Rock und Pop-Einflüssen verschmilzt. Hier überzeugt Sänger Hakim Hietikko mit emotionalen Klängen, aus denen man produktionstechnisch allerdings noch deutlich mehr hätte herausholen müssen.
Überhaupt fehlt dem Album ein wenig der ordentliche Wumms, durch die dumpf klingende Abmischung geht viel Power verloren. Stücke wie „Colourblind“ können so ihr Potential nicht voll entfalten, halten den Bandnamen aber immerhin im Gedächtnis wach. Dem stehen jedoch auch reichlich belangloser Einheitsbrei („Dead Man Walking“) und eher nerviges Material („First Blood“, „Weakened To Speak“) gegenüber.
Der große Wurf ist dem Quintett mit seinem Debütalbum definitiv nicht gelungen. Fans von BULLET FOR MY VALENTINE und ähnlich gelagerten Gruppen dürfen gerne noch ein Pünktchen mehr addieren, dann ist aber bei APRIL momentan Schluss. Potential ist durchaus erkennbar, jetzt braucht es nur noch etwas Zeit, um dieses zur Entfaltung zu bringen. Dranbleiben, Jungs!
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