Apparatus - Apparatus

Review

Die Dänen APPARATUS wollen’s wissen: Nach nur einer Demo veröffentlichen die vier Herren aus Kopenhagen ihr Debütalbum „Apparatus“, und darauf gehen sie versiert zu Werke, als wären sie bereits seit Jahren im Geschäft. Und das nicht nur technisch: „Apparatus“ ist atmosphärisch so finster, wie es viele orthodoxe Black-Metal-Bands gerne wären, ohne so wirklich in die Black-Metal-Schublade zu passen. Und obwohl das Album nicht so eigenständig ist, wie es sein könnte, lassen APPARATUS darauf bereits deutlich ihre eigene Duftnote erkennen.

Die experimentell und progressiv angehauchte Mischung aus orthodoxem Black Metal nach Art mittlerer DEATHSPELL OMEGA (vor allem deren Album „Si Monvmentvm Reqvires, Cricvmspice“ scheint für den einen oder anderen Moment auf „Apparatus“ Pate gestanden zu haben) und finster-okkultem Death Metal in der Art von MALTHUSIAN, BÖLZER, PORTAL oder ANTEDILUVIAN ist in erster Linie eines: finster, bizarr und nicht wirklich greifbar. APPARATUS bewegen sich auf undurchdringbarem Terrain, sie wollen nicht wirklich in den Gehörgängen ihrer Hörer kleben bleiben, sondern sie haben sich vielmehr zur Aufgabe gemacht, schlechte Laune und unheimliche Stimmung zu verbreiten. Insofern passt die Musik zum Textkonzept rund um die Welt von H.P. Lovecraft wie angegossen – vor allem, wenn APPARATUS kleine Experimente in ihre Songs einbauen. Man höre diesbezüglich zum Beispiel das völlig schiefe, aber eindringliche Piano, welches in „Spheres“ den hypnotisch-abgefahrenen Black-Death-Bastard ergänzt, oder die disharmonische Leadgitarre im ruhigen Mittelteil von „R’lyeh“.

Sicher, damit ist APPARATUS‘ Debüt nichts für jede Stimmung und Situation, und leider zeigt das Album auf Dauer auch dann seine Längen, wenn man sich mit geschlossenen Augen und Kopfhörern auf der Couch darauf einzulassen versucht. Bands wie die oben genannten Vergleichsgrößen haben die abgefahren-unwirtliche Atmosphäre eben teilweise doch besser hinbekommen – was noch lange nicht heißt, dass „Apparatus“ kein hervorragendes Album ist, aber es ist definitiv auch noch kein Meisterwerk. Trotzdem beeindrucken die Dänen mit ihrem Debüt – man darf gespannt sein, was in Zukunft von APPARATUS kommen wird.

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23.11.2015

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