Apostasy - Devilution

Review

Mit „Cell 666“ veröffentlichten die Schweden APOSTASY vor mittlerweile vier Jahren ein Debütalbum, das nicht viel mehr als durchschnittlichen Black Metal mit starker Verneigung in Richtung DIMMU BORGIR zu bieten hat. Auch der zweite Longplayer „Devilution“ aus dem Jahre 2005 schlägt in diese Kerbe, nur dass die Band diesmal insgesamt düsterer und auch aggressiver klingt. Dabei finden sich neben einer Menge an deftigen Blastbeats – wie bereits der Opener „Malignant“ eindrucksvoll unter Beweis stellt – zunehmend oft deathig-thrashige Riffs, die diesmal viel Spielraum für ausgedehnte Leadpassagen und Soli bieten. Epische Keyboard-Klänge kommen zum Einsatz, wenn den Songs eine mystisch-düstere Note tatsächlich gut tut und sich damit stimmig, ohne zwingend zu wirken, in die Songs einweben.

Trotz vielen symphonischen Elementen (z.B. „Sulphur Injection“, „Soul Grime“), die im Gesamtbild an die „Spiritual Black Dimension“- bzw. „Puritanical Euphoric Misanthropia“-Phase von DIMMU BORGIR erinnern, legen APOSTASY diesmal ganz besonderen Augenmerk auf die Gitarren (z.B. „Virus“, „Suicide Breeze“) denn die variieren auf „Devilution“ so, wie es sonst nur bei wenigen Black-Metal-Bands der Fall ist. Damit darf sich die Band ihrer Daseinsberichtigung mehr als gewiss sein, doch fehlen immer noch Überraschungsmomente, zündende Ideen, Originalität und einfach das gewisse Etwas, das den Funken überspringen lassen würde, wie das mit Tempiwechseln gespickte „Supreme Architecture“ oder das über allen anderen Songs weit herausstechende „Suicide Breeze“ offenbart.

Produktionstechnisch gibt es an „Devilution“ wenig auszusetzen. Vielleicht könnte der Bass ein wenig fetter und die Drums etwas druckvoller aus den Boxen tönen, doch fügen sich diese Instrumente auch wie vorhanden hervorragend ins düster-kalte Gesamtbild ein, so dass diese Optionen lediglich eine Geschmacksfrage bleiben. Auch gesangstechnisch ist alles im grünen Bereich, wobei Fredric Edin von Growls über heiseres Kreischen bemerkenswert abwechslungsreiche Vocals vorzuweisen hat.

Leider machen sich mit der vorherrschenden Gleichförmigkeit des Albums auf Dauer – wie bereits erwähnt – dann und wann ein paar Ermüdungserscheinungen breit, da man irgendwie alles schon einmal irgendwo vernommen hat, aber an diesem Kritikpunkt lässt sich arbeiten, denn die Band gibt mit „Devilution“ ganz deutlich zu verstehen, dass man auf dem besten Wege in die hundertprozentige Eigenständigkeit ist.

28.09.2008
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