„Alle in dän Sarrrg!“ Diesem Befehl MUSS man nach dem mehr als zweifelhaft zu nennenden Genuss dieser Scheibe unweigerlich und unverzüglich Folge leisten. Allerdings sei hier angemerkt, dass zumindest der Promofassung des Albums leider kein Messband beigelegt wurde, so dass bereits vorhandenes Equipment herhalten muss, um dem Bestatter die korrekten Körpermaße für den Sargbau angeben zu können.
Dass jemand überhaupt knarzigen 80er Thrash mit RAMMSTEIN verbindet, wird den ein oder anderen Puristen ins Grab legen; wenn man das auch noch auf derart enervierende Art und Weise bewerkstelligen kann, sollte einer Promo zudem auch ein Waffenschein beiliegen. Wer sich stark reduzierte SODOM mit Anleihen der oben genannten Ostdeutschen vorstellen mag und auch EISREGEN vor allem in lyrischer Hinsicht ins Herz geschlossen hat, wird aber vielleicht doch seine Freude an „Alle In Den Sarg“ haben. Hierzu sollte man aber großzügig über die nicht gerade optimale Produktion hinwegsehen, die die Klampfen hinten anstellt und es schafft, auch bei Überbetonung der Vocals, diese schwammig und drucklos erscheinen zu lassen. Zudem darf man kein zwingendes oder gar originelles Songwriting erwarten, eher redundantes. Auch die synthetischen Trommeln böllern eindimensionale Patterns auf die nicht vorhandenen Felle. Vor allem die doublebass des Titeltracks stolpert in ärgerlicher Manier vor sich her.
Was der Platte aber schlussendlich den Genickschuss versetzt, ist die technoide Umsetzung eines der „Bonustracks“, mit „Jan hat AIDS“ betitelt. Wer bei dem Refrain „Alle in den Sarg!“ nicht sofort in die Kiste springt, ist definitiv vollends schmerzfrei.
Für die Kostenbewussten unter der Hörerschaft wird gewiss bald eine Bastelanleitung für einen schlichten Sarg folgen. Noch günstigere Seebestattungen sind ebenfalls im Gespräch, wobei es hier sogar ein einfacher Sack tun würde, den man gefaltet mit den Promos verschicken könnte.
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