Apocalyptica - Shadowmaker

Review

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Nachdem APOCALYPTICA 2013 am Projekt „Wagner Reloaded“ zum 200. Geburtstag Richard Wagners arbeiteten und 2014 mit dem Avanti! Orchester die „Apocalyptic Symphony„-Tour absolvierten, sind die vier Finnen nun mit einem neuen Studioalbum und fünften Bandmitglied zurück.

Die letzten Alben APOCALYPTICAs enthielten zunehmend Songs mit Gastsängern und immer weniger Instrumentalstücke, was den Cello-Rockern mehr Fans, aber auch mehr Kritik von Liebhabern ihrer ersten Alben einbrachte. Für ihr achtes Studioalbum haben die vier Finnen einen festen Sänger gesucht und sich für den Amerikaner Franky Perez entschieden, über den man nun überall liest, dass er Gitarrist bei SCARS ON BROADWAY war. Dass ausgerechnet auf diese Zeit seiner musikalischen Karriere (2008 bis 2012) verwiesen wird, nicht aber auf seine Solokarriere als Singer/Songwriter, die bereits 2003 mit dem Album „Poor Man’s Son“ begann, lässt sich nur mit dem Bekanntheitsgrad der amerikanischen Alternative Rock Band bei der Zielgruppe APOCALYTICAs erklären.

Für Fans von APOCALYPTICA bedeutet Franky Perez zunächst noch mehr Songs mit Gesang und weniger Instrumentalstücke als auf „7th Symphony“ und „Worlds Collide“. „Shadowmaker“ umfasst zwölf Songs, davon sind nur vier Instrumentalstücke, eines davon ist das gerade einmal 1:27 Minuten kurze Intro. Des Weiteren bringt Franky Perez eine poppige Note in die Songs, wie man an der eingängigen Vorab-Single „Cold Blood“ hört, mit der APOCALYPTICA bereits das „The Voice Of Finnland“-Publikum begeisterten. Der Song geht aber nicht nur geschmeidig ins Ohr, um sich dann dort einzunisten, sondern wurde auch mit einem – wie für APOCALYTICA typisch – bildstarken Video versehen.

Auf „Shadowmaker“ folgt „Cold Blood“ dem eine düstere Stimmung aufbauenden Intro, kann diese Stimmung aufgrund der poppigen Melodie jedoch nur bedingt aufrecht erhalten. Auch der folgende Titelsong „Shadowmaker“ wirkt auf Grund des Gesangs eingängig, ist aber durch einen Instrumentalpart mit verschiedenen Motiven deutlich vielschichtiger als es einem der erste Eindruck vorgaukelt. Diese Vielschichtigkeit, die für APOCALYPTICAs Musik so typisch ist, kann sich in den Instrumentalstücken „Reign Of Fear“, „Riot Lights“ und „Till Death Do Us Part“ am besten entfalten. Jene, die die Instrumentalstücke von APOCALYPTICA bevorzugen, dürften diese drei Songs begeistern. Aber auch Franky Perez kann mehr als Eingängigkeit in die Musik bringen. So ist „Hole In My Soul“ eine gefühlvolle Ballade über einen verlorenen Menschen, die trauriger nicht sein könnte. In „Sea Song (You Waded Out)“ überrascht er mit warmem, fast schon samtenem Gesang am Anfang, und in „Come Back Down“ wartet er mit Hard-Rock-Anleihen und einem Sprechpart auf.

Insgesamt ist festzustellen, dass Franky Perez’ Stimme hervorragend zu den Songs auf „Shadowmaker“ passt und APOCALYPTICA die Gratwanderung zwischen eingängigen, radiotauglichen Melodien und harten Rocksounds problemlos gelungen ist. Da die Stimme eines Sängers wesentlich zum Gefallen von Musik beiträgt, würde ich Fans der letzten beiden Alben dennoch empfehlen, vor dem Kauf erst einmal in „Shadowmaker“ reinzuhören. Wem das Zusammenspiel von den drei Cellisten Eicca Toppinen, Paavo Lötjönen, Perttu Kivilaakso und Schlagzeuger Mikko Sirén mit Franky Perez gefällt, der kann bedenkenlos eine Karte für die „Shadowmaker“-Tour kaufen, da Franky – im Gegensatz zu den Gastmusikern der letzten Alben – APOCALYPTICA über den gesamten Albumzyklus begleiten wird.

APOCALYPTICA „Shadowmaker“-Tour 2015

01.10.2015 Hannover – Capitol
02.10.2015 Hamburg – Docks
03.10.2015 Bielefeld – Ringlokschuppen
04.10.2015 Frankfurt – Batschkapp
05.10.2015 Berlin – Columbiahalle
09.10.2015 Dresden – Schlachthof
20.10.2015 Filderstadt – Filharmonie
21.10.2015 Köln – E-Werk
27.10.2015 München – Tonhalle

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17.04.2015

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1 Kommentar zu Apocalyptica - Shadowmaker

  1. David sagt:

    Schöne Review – insbesondere der Aspekt, dass die Stimme von Franky Perez einfach gut zu Apocalyptica passt. In manch anderen Rezensionen liest man, dass der Gesang nun die Songs derart bestimmen würde, dass der besondere Sound der Celli untergehe, was ich überhaupt nicht so empfinde.
    Lest euch doch auch unsere Review zu der Platte durch. Würde uns freuen.

    http://www.repeatable.de/2015/04/apocalyptica-review-14.html