Apocalyptica - Reflections

Review

Mit diversen Interpretationen von Slayer, Sepultura oder Metallica fing es an. Wo jedoch früher nur Coverversionen vorherrschten, bestimmt mittlerweile eine Band ihr Dasein, die sich in den letzten Jahren gemausert hat und zu einer eigenständigen kreativen extravaganten Band geworden ist. Cello Metal bzw. Cello Rock definieren die Finnen APOCALYTICA ihren Stil, der auch unter Klassik Anhängern für Interesse sorgt. Obwohl man in den Anfangstagen noch ohne Schlagzeug und Stromgitarren auskam, ergab sich im Laufe der Zeit auch der Einfluss derer, wobei damit auch die Vielfalt der musikalischen Möglichkeiten exponential anstieg. An der Schießbude sitzt bei einigen Songs diesmal kein anderer als Drummergott und Thrashlegende Dave Lombardo, der für fettes Getrommle sorgt. Gemeinsam verfolgte man den auf dem Vorgänger „Cult“ eingeschlagenen Kurs, mit immer mehr Eigenkreationen das geschulte Ohr des Hörers in den Bann zu ziehen. Das sich die drei Finnen auch in Sachen Abwechslung und innovativer Ebene nicht das Wort nehmen lassen, erkennt man schon alleine durch den Einsatz von Instrumenten wie z.B. Trompete, Klavier und Violine die sich immer ergänzend in die Cello Attacken, der drei an der Sibelius Akademie studierten Cellisten miteinfügen. Mal ehrlich, wer hat nicht geglaubt das es sich bei ihrem ersten Cover – Werk nicht nur um eine bloße Eintagsfliege handelte ? Umso überraschender nun ihr drittes neues Album „Reflections“ das den ehrlichen Kurs der Band und ihr musikalisches Ich weiterführt, zugunsten von Fans, die sich genau von ihrem Stil, der klassischen Orchestrierung mit konsequenter Anlehnung an schwermetallische Musikkunst, mitreißen lassen. Die Sehnsucht nach einem klassischen Zusammenspiel von dieser beiden Stilrichtungen lässt es zu, geniale Songs wie Faraway, Cortége oder eben jene von Dave Lombardo begleitete Songs wie „Resurrection“ oder „Prologue“ zu schaffen. „Reflections“ stellt für mich ein rundum geglücktes Album dar, das keinesfalls stagnierende Tendenzen aufweist, und immer mit dem Blick nach vorne zunehmend neue Impulse in einer speziellen Symbiose aus Klassik und Metal bringt. Ein ansprechendes Album für ein Publikum mit einer modernen Einstellung, für einen neuen Stil der sich „Cello Rock“ nennt.

22.03.2003
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