Apocalyptica - Reflections

Review

Galerie mit 28 Bildern: Apocalyptica - Plays Metallica Vol. 2 Tour 2024 in Berlin

Mit diversen Interpretationen von Slayer, Sepultura oder Metallica fing es an. Wo jedoch früher nur Coverversionen vorherrschten, bestimmt mittlerweile eine Band ihr Dasein, die sich in den letzten Jahren gemausert hat und zu einer eigenständigen kreativen extravaganten Band geworden ist. Cello Metal bzw. Cello Rock definieren die Finnen APOCALYTICA ihren Stil, der auch unter Klassik Anhängern für Interesse sorgt. Obwohl man in den Anfangstagen noch ohne Schlagzeug und Stromgitarren auskam, ergab sich im Laufe der Zeit auch der Einfluss derer, wobei damit auch die Vielfalt der musikalischen Möglichkeiten exponential anstieg. An der Schießbude sitzt bei einigen Songs diesmal kein anderer als Drummergott und Thrashlegende Dave Lombardo, der für fettes Getrommle sorgt. Gemeinsam verfolgte man den auf dem Vorgänger „Cult“ eingeschlagenen Kurs, mit immer mehr Eigenkreationen das geschulte Ohr des Hörers in den Bann zu ziehen. Das sich die drei Finnen auch in Sachen Abwechslung und innovativer Ebene nicht das Wort nehmen lassen, erkennt man schon alleine durch den Einsatz von Instrumenten wie z.B. Trompete, Klavier und Violine die sich immer ergänzend in die Cello Attacken, der drei an der Sibelius Akademie studierten Cellisten miteinfügen. Mal ehrlich, wer hat nicht geglaubt das es sich bei ihrem ersten Cover – Werk nicht nur um eine bloße Eintagsfliege handelte ? Umso überraschender nun ihr drittes neues Album „Reflections“ das den ehrlichen Kurs der Band und ihr musikalisches Ich weiterführt, zugunsten von Fans, die sich genau von ihrem Stil, der klassischen Orchestrierung mit konsequenter Anlehnung an schwermetallische Musikkunst, mitreißen lassen. Die Sehnsucht nach einem klassischen Zusammenspiel von dieser beiden Stilrichtungen lässt es zu, geniale Songs wie Faraway, Cortége oder eben jene von Dave Lombardo begleitete Songs wie „Resurrection“ oder „Prologue“ zu schaffen. „Reflections“ stellt für mich ein rundum geglücktes Album dar, das keinesfalls stagnierende Tendenzen aufweist, und immer mit dem Blick nach vorne zunehmend neue Impulse in einer speziellen Symbiose aus Klassik und Metal bringt. Ein ansprechendes Album für ein Publikum mit einer modernen Einstellung, für einen neuen Stil der sich „Cello Rock“ nennt.

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22.03.2003

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6 Kommentare zu Apocalyptica - Reflections

  1. him sagt:

    Da muss ich doch glatt mal eine Gegendarstellung äußern: Reflections hat mich bitter enttäuscht. Selten habe ich so unverschämt aneinandergereihte Loops 3-5 minütige Songs ausmachen sehen. Ohne jegliche kompositorische Ideen-Kraft, jeglicher Frische entbehrend, dümpeln Songs wie "Beginning" oder "Cortege" durch den Tag, jedes Riff wieder- und wiederkäuend bis zum Erbrechen, eine nicht enden wollende Endlosschleife. Ferner ist es mir völlig schleierhaft, was daran erstrebenswert ist, das Cello mittels entsprechender Effekte möglichst wie eine ordinäre Gitarre klingen zu lassen. Und ob die Drums nun ein Herr Dave Lombardo bedient oder Knut Knutsen aus der lokalen Feuerwehrkapelle – Weltklasse zumindest kann ich diesem Drumming zu keiner Zeit anhören. Eher schnöde Begleitung. Ein klafterweit überbewertetes Album, und, wäre da nicht die natürliche Eigenschaft des Cellos, in ruhigen und noch so langweilig komponierten Stücken wirklich schön zu klingen, für Apocalyptica-Verhältnisse ein Total-Ausfall. Mehr als 2 Punkte hat diese gähnend öde Scheibe in meinen Augen nicht verdient.

    2/10
  2. dorgard sagt:

    Vollste Zustimmung Him. Verglichen mit dem vorangegangenem Album CULT, bzw. auch ohne Vergleiche, ist dieses Album belanglos geworden. Kein einziger Song hat mich in irgendeiner Weise gepackt, so wie das früher der Fall war. Ist ja schön, dass sie dem Kommerz trotzen wollen und sich mit Nietengürtel, schweren Riffs und Dave Lombardo zieren, dennoch haben ihnen die leiseren bzw. dynamischeren Nummern weitaus besser zu Gesicht gestanden.

    3/10
  3. David sagt:

    Sicher, an "Cult" kommt dieses Album nicht heran, aber dennoch ist es ein durchaus gutes Stückchen "Rock" geworden. Auch das neu eingesetzte Schlagzeug weiß durchaus zu gefallen, da es den Songs ein wenig mehr Drive verleiht. Man nehme nur mal den Prolog…eine schöne, kraftvolle Nummer(auch Dank des Schlagzeugs) mit einer unheimlich positiven Melodie. Schade nur, dass sich auch einige Längen auf "Reflections" eingeschlichen haben. Sonst wäre hier noch mehr drin gewesen. Knappe 7/10!

    7/10
  4. madbutcher sagt:

    Kann dem Review vollkommen zustimmen. Die Schlagzeugunterstützung macht sich besonders gut und gibt den Stücken mehr Drive als früher. Insgesamt sind Apocalyptica auch straighter und eingängiger geworden, weshalb der Tiefgang der Musik etwas flöten gegangen ist, was ich aber persönlich nicht so schlimm finde. –Noch @him: Da hat sich mal wieder jemand im Internet bedient. Die neuen Songs, die man mit KaZaA etc., runterladen kann sind größtenteils geloopte Stücke, bei denen sich kurze Sequenzen dauernd wiederholen. Die sind natürlich schlecht und dürften zu der schlechten Bewertung geführt haben. Also immer schön die CD kaufen.–

    8/10
  5. crippled fluffy catcat sagt:

    kann mich den ersten beiden zum großteil nur anschließen. und greg hat ohnehin in letzter zeit totale geschmacksverirrung… reiß dich zusammen mann! sonst endest du noch wie soulsister…

    4/10
  6. Anonymous sagt:

    Wenn es um APOCALYPTICA geht, sieht sich das (Metal-)Mainstream-Publikum nicht selten in seinem aufgeschlossen-niveauvollen Musikgeschmack (Stichwort: "DIE DREI TENÖRE"-Klassik) bestätigt und überschlägt sich gerne in nicht enden wollenden Elogen (die dann von den Rezensenten gehäuft zu Papier gebracht oder ins Netz gestellt werden). Nachdem sich APOCALYPTICA auf "Cult" von ihrem Coverband-Image zu lösen begannen, aber bereits andeuteten, dem Metal-Mainstream-Publikum mit stark verzerrten Celli und gefällig-eingängigen Songs stärker als bisher entgegenzukommen, erhoffte ich mir von diesem Album eine stärkere Hinwendung zur "Klassik", und sei es auch nur in Gestalt unverzerrter Celli wie in den Anfangstagen der Band (man ist ja schließlich genügsam geworden). Aber wie nicht anders zu erwarten, ist genau das bedauernswerte Gegenteil eingetreten: Die Band setzt ihren Weg in Richtung Anbiederung an den (Metal-)Mainstream konsequent fort, was vor allem in leicht verdaulichen Songstrukturen und wenig überzeugenden Zeitgeistelementen sowie den noch immer deutlich hörbaren Metal-Coverband-Reminiszenzen zutage tritt, wobei die Qualität der Eigenkompositionen fast nur in den filigran-balladesken Passagen (in denen die Celli voll und ganz überzeugen können) mit der Klasse alter Coverversionen mithalten kann…

    4/10