Metal Blade mausern sich immer mehr zu dem Label mit der exklusiven Spürnase für unverbrauchte junge Talente, die gemeinhin unter der Label Metalcore firmieren. APIARY jedoch nur in diese Ecke zu drängen zu wollen wäre schierer Frevel, denn die Jungs haben durchaus mehr zu bieten. APIARY mögen in ihrem Erbgut vielleicht Gene tragen, die dem Metalcore entspringen, diese sind allerdings bereits derartig verwaschen, dass sie nur in Spuren zu erkennen sind. Viel mehr pushen die Jungs ihren Stil mit Neo-Thrash und Noise-Core Einlagen an die Grenze. Man lehnt sich dabei unhörbar an Größen wie DILLINGER ESCAPE PLAN oder FEAR FACTORY an, lässt aber oft die letzte Konsequenz vermissen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich die 45 Minuten fast ausschließlich im midtempo- Bereich abspielen und mit lebendigen Riffs, wie sie bei „Bliss In Vain“ zum Einsatz kommen, gegeizt wurde. „Lost In Focus“ ist ohne Frage ein technisch sehr ansprechendes Album geworden, das jedoch weit davon entfernt ist, mit gar revolutionären Ideen zu glänzen. Trotzdem vermag „Lost In Focus“ phasenweise zu überzeugen und lässt den Hörer an manchen Stellen aufhorchen, woran nicht zuletzt die tadellose Produktion einen großen Anteil hat. Leider ändern diese teilweise eingeschobenen Höhepunkte nichts daran, dass die Scheibe recht unbemerkt am Hörer vorbei geht und auch im Soundchaos wenig Platz für Entdeckungen lässt, die sie bei mehrmaligem Hören einstellen. Schlussendlich bleibt festzuhalten, dass die Mannen durchaus Potenzial haben und mit passendem Feintuning beim nächsten Mal richtig punkten könnten. So bleibt ein Album, das zwar Reizpunkte bietet, aber angesichts der Veröffentlichungsschwemme wohl oder übel untergehen dürfte.
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