Johannes Werner
Nachdem AORLHAC 2010 “La Cité Des Vents” veröffentlichten, geschah einige Jahre erst mal nichts und es dauerte bis 2018, dass der Nachfolger “L’Espprit Des Vents” veröffentlicht wurde – diesmal von Les Acteurs De L’Ombre, dem gegenwärtigen Label der Band, welches sich auch für die Re-Issues verantwortlich zeichnet. Mit diesem Album schlugen die Franzosen den bereits erkundeten Pfad weiter ein, fügten ihm aber darüber hinaus neue Elemente hinzu.
“L’Esprit Des Vents” schließt die Trilogie hervorragend ab
Zwar besaß der Vorgänger den etwas raueren Charme, doch “L’Esprit Des Vents” geht kompositorisch noch mehr in die Vollen und vertieft die Anwendung von mittelalterlichen musikalischen Gestaltungsmitteln. Gleichzeitig schaffen AORLHAC das Kunststück, vermehrt klassische Heavy-Metal-Leads der IRON-MAIDEN-Schule ebenso wie beinahe punkige Parts (“La Procession Des Tréspassés”) mit einzubauen – alles in gekonnter und eleganter Weise, wohlgemerkt.
Ansonsten tönten AORLHAC noch nie so sehr nach TAAKE in einer folkigen Version – “Aldérica” oder “Infâme Saurimonde” könnten locker aus Sessions zu “Hordalands Doedskvad” stammen. Alles in Allem ist das dritte Album der Franzosen das kompositorisch rundeste. Die Folk-Parts sind on point, die Melodien sind dramatisch und wenn man den okzitanischen Dialekt versteht, sind die Texte bestimmt noch richtig interessant dazu.
Schöne Re-Releases von AORLHAC
Damit schließt “L’Esprit Des Vents” eine Serie von coolen Re-Releases ab, die deutlich machen, was für eine wunderbare Band da bisher latent ignoriert wurde. AORLHAC sind im Bereich epischen Black Metals so gut – und teilweise besser – wie nahezu alle anderen bekannten Bands dieser Spielart und vermögen es mit beiden Alben und der EP, in eine längst vergangene Welt voll düsterer Geschichten zu entführen. Ganz großes Kopfkino!
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