Any Given Sin - War Within

Review

KURZ NOTIERT

Für eine Newcomer-Band klingen ANY GIVEN SIN bereits erstaunlich reif und abgeklärt. Und genau das dürfte letztlich auch der Grund dafür sein, warum sich am Ende kaum jemand für ihr Debütalbum „War Within“ interessieren wird. Der große Nu-Metal-Hype ist schon so lange her, dass ein baldiges Revival unausweichlich erscheint, und was wir aus reiner Gewohnheit heute noch als „Modern Metal“ bezeichnen, ist längst so fest in seinen eigenen Traditionen verhaftet, dass es vom muffigen Hauch der Nostalgie umweht wird. In diesen aktuell so ruhigen Genre-Gewässern lassen sich ANY GIVEN DAY zu sehr von der Hauptströmung treiben und verpassen somit ihre Chance, mit einem eigenständigen und innovativen Ansatz die große Welle zu machen.

Das soll nun beileibe nicht heißen, dass die Band eine schlechte Figur abgibt. Die elf Stücke sind gleichermaßen schlüssig komponiert und arrangiert wie von begabten Musikern eingespielt. Navy-Veteran Victor Ritchie verfügt über eine kraftvolle, ausdrucksstarke Stimme, der es in den ruhigeren Passagen auch an emotionaler Wärme nicht mangelt. Die Voraussetzungen für ein großartiges Album sind bei ANY GIVEN SIN also gegeben und das Ergebnis kann sich absolut hören lassen. Wer jedoch mit Bands wie LINKIN PARK, DISTURBED oder – Gott bewahre! – NICKELBACK aufgewachsen ist, bekommt mit „War Within“ nicht mehr und nicht weniger als „mehr vom selben“ in seiner höchstglanzigen Ausprägungsform.

25.08.2023
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