Anvision - Astral Phase

Review

Im Schatten der weltweit bekannten wie beliebten RIVERSIDE hat sich in Polen offenbar eine überaus beeindruckende, quicklebendige Prog-Szene entwickelt, aus der sich nach RETROSPECTIVE mit ANVISION eine weitere prachtvolle Perle vorstellt.

Auch dieses Quintett versteht es ganz vorzüglich den Zuhörer mit Klängen für sich zu gewinnen, die weniger durch übertrieben auf Handwerkskunst angelegte Kompositionen und technisches Können an den Instrumenten hinweisen möchte und dadurch allzu „verkopft“ daherkommt, als vielmehr durch „Bauchmusik“ die Emotionen zu vermitteln versteht und ebensolche auch auszulösen vermag.

Die Mixtur enthält zwar sehr wohl auch jede Menge an verzwickt anmutenden und filigran wirkenden Instrumentalpassagen, besticht in Summe aber dennoch viel mehr durch ihre breitwandigen Gefühlsmomente, die zudem von einer lockeren Eingängigkeit geprägt sind.

Will sagen, ANVISION schaffen es mit ihren Prog-Leckerlis sehr schnell dem Zuhörer im Gedächtnis zu bleiben und wissen trotz ihrer abwechslungsreich gestalteten Kompositionen, die allesamt einen gewissen Pop-Appeal mitbringen, dennoch als „reinrassige“ Prog-Rocker zu gefallen. Vorwiegend deshalb, weil die Tracks diesbezüglich nahezu das gesamte Spektrum an Zutaten beinhalten. So kommen auf „Astral Phase“ sowohl heftige Riffs in DREAM THEATER-Manier zum Vorschein, wie man auch atmosphärische Passagen vernehmen kann, die auch die ihren bekannten Landsleuten gut zu Gesichte stehen würden.

Aber auch edle Keyboard-Flächen im Stile von YES oder GLASS HAMMER gibt es zu vernehmen und hinsichtlich ihrer Kompetenz derlei Prog-Schmankerl dennoch mit „Zugangsmöglichkeit“ für den Hörer anzubieten, muss man ANVISION attestieren, auf dem besten Wege zu sein, sich für MARILLION-Liga zu qualifizieren. Feines Teil!

13.01.2013
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