Anvil - One And Only

Review

Ein neues ANVIL-Album zu rezensieren ist eine gleichermaßen einfache wie undankbare Aufgabe. Die kanadische Heavy-Metal-Band lieferte in den letzten 43 Jahren mit kleinen Pausen zuverlässig neues Material ab, dessen Qualität nie stark abwich. Ein Alleinstellungsmerkmal haben sie durch die Alliterationen in ihren Albumtiteln – diese Tradition führen sie auch auf „One And Only“ fort. In Anbetracht der Tatsache, dass es das 20. Album der Truppe ist, hätten wir mit einer Anspielung darauf im Titel gerechnet, wie es seinerzeit bei „This Is Thirteen“ der Fall war.

Was bieten ANVIL nach 20 Alben?

Auf dem Nachfolger von „Impact Is Imminent“ finden sich zwölf weitere ANVIL-Nummern. „One And Only“ macht als Titelsong den Anfang und bietet einen klassischen Stampfer mit prägnantem Refrain. Das folgende „Feed Your Fantasy“ koppelte das Trio als Single aus, obwohl es mit seinem einfallslosen Refrain zu den schwächeren Tracks auf der Scheibe zählt. Als Entschädigung folgt mit „Fight For Your Rights“ ein angepisster Uptempo-Thrasher, von dessen Sorte wir mehr hören möchten.

Doch das folgende „Heartbroken“ überzeugt in einer anderen Richtung, denn hier zeigen sich ANVIL doomig und liefern ein schleppendes Monstrum ab, das zu einer rauchigen Kneipenband passt. Mit „Gold And Diamonds“ folgt eine Nummer im selben Stil, die deswegen nicht hängen bleibt. Doch „Dead Man Shoes“ rüttelt einen wieder wach. Allerdings wiederholen viele Stücke auf „One And Only“ als Refrain einfach nur den Songtitel, was zu einem flotten Banger passt, hier aber nach drei, vier Malen öde wirkt.

Drum finden sich im letzten Drittel Titel wie „Rocking The World“, die auf Grund der angesprochenen Kritikpunkte vorbeirauschen. Doch das vermehrte Uptempo, das in „Run Away“ wieder aufblitzt täuscht manches Mal über die einfallslose Refrainkrankheit hinweg. Zumindest lassen sich die Lieder live flott mitgrölen.

„One And Only“ geizt nicht mit Wiederholungen

ANVIL bieten im Kern das, wofür sie bekannt sind, dennoch täuschen verschiedene Tempi nicht über sehr ähnliche Songaufbauten hinweg. Darum bleibt das Jubiläumsalbum der Traditionsband hinter anderen aktuellen Werken wie „Legat At Last“ etwas zurück, kann Fans aber zufriedenstellen.

21.06.2024

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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