Im Großen und Ganzen ist „Hitchhiking To Byzantium“, das dritte Album der Australier von ANUBIS, ein recht gefälliges, nettes Album. Man merkt der Band ihre Vergangenheit als PINK FLOYD-Coverband an, ebenso die Einflüsse aus Art und Progressive Rock. Der Zehn-Tracker geht trotz einiger… eigensinniger(?)… ungewöhnlicher(?) Versatzstücke hier und dort gut ins Ohr – und es wirft sich recht bald die Frage auf, ob das so im Sinne der Erfinder ist.
Denn: Auch wenn „Hitchhiking To Byzantium“ keinerlei technische Schwächen offenbart, solide arrangiert ist und auch im Songwriting souverän wirkt – es bleibt kaum etwas hängen. Das ist in Anbetracht der vielen Kniffe und vielen offenbar werdenden Gedanken, die sich die sieben Musiker über ihre Ideen und deren Umsetzung gemacht haben, gleich doppelt schade.
Eine ganz wesentliche Erkenntnis der fast 78 Minuten ist nämlich auch: Das sind etwa 20 Minuten zu viel. Man kann viele gute Ideen haben (haben ANUBIS auch), man kann sich mit vielen feinen Details echt Mühe geben (machen ANUBIS, ohne Zweifel) – aber wenn die Songs zum Teil einfach unnötig aufgeblasen werden, entstehen nicht nur die vielzitierten Längen, sondern auch die wirklich prägnanten Momente verblassen zuhörends. Dazu kommt noch, dass das Schlagzeug als treibende Kraft recht bald ausscheidet (weil’s viel zu pappig und undynamisch klingt) und die restlichen Instrumente etwas die Härte vermissen lassen (die durchaus in der Lage wäre, dem Album ein wenig Pepp zu verleihen…).
So wird „Hitchhiking To Byzantium“ am Ende zu dem anfangs beschriebenen, recht gefälligen, netten Album, das man gut nebenbei laufen lassen kann. Zu mehr reicht’s aber nicht.
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