Kaotoxin Records sind mir schon immer als Label im Kopf geblieben, das sich vielen qualitativ hochwertigen Death-Metal-Kapellen annimmt. Auch das neue Album der französischen Knüppler ANTROPOFAGO bestätigt diesen Eindruck. Mit ihrem zweiten Full-Length-Album „Æra Dementiæ“ zeigen die Musiker um Sänger Melmoth, dass sie keine Gefangenen machen wollen und nicht kompromissbereit sind. Geboten wird hartes Zeug, und zwar richtig hartes! ANTROPOFAGO fühlen sich im Brutal Death Metal zuhause und auch technisch kann man der Band nichts vorwerfen.
„Encounter With The Doppelgänger“ besticht Anfangs mit rasantem, anspruchsvollem Gebolze und zieht im Mittelpart die Handbremse, um die Brutalität mit einem Midtempo-Part anzuheizen. Dabei fällt auf, dass sich ANTROPOFAGO Mühe geben, ihre Songs nicht zu monotonem Geknüppel verkommen zu lassen, sondern anspruchsvollen, abwechslungsreichen Death Metal zu kreieren.
So kommt es, dass der namensgebende Titel „Æra Dementiæ“ mit einem akustischen Part startet, welcher in der Mitte in einen Teil übergeht, der so auch auf einem Black-Metal-Album stehen könnte. Düster, langsam und stimmungsvoll agieren die Franzosen hier, bis man im letzten Drittel des Songs wieder die technische Death-Metal-Keule schwingt. Dieses Gefüge aus langsamen, für Genreverhältnisse, atmosphärischen Teilen, Midtempo-Stampfern und rasantem Technikgefrickel macht über viele Durchgänge Laune.
Mit „Æra Dementiæ“ haben ANTROPOFAGO folglich ein gelungenes, abwechslungsreiches Brutal-Death-Album geschaffen, was sich nicht scheut, Experimente zu wagen. Zwar revolutioniert die Band das Genre nicht und manche Elemente, wie z.B. unpassendes Gequatsche in „Encounter With The Doppelgänger“ kosten ANTROPOFAGO einen Punkt in der Endnote – Freunde des Genres kommen mit „Æra Dementiæ“ aber dennoch auf ihre Kosten.
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