Antlers - Beneath.Below.Behold

Review

ANTLERS sind eine Band aus der Leipziger Black-Metal-Szene, welche aus dem Umfeld von I I und EVIL WARRIORS stammt. „Beneath.Below.Behold“ nennt sich nun der Nachfolger des Debüts „A Gaze Into The Abyss“ (2015), welches in der Szene durchaus positiv aufgenommen wurde.

„Beneath.Below.Behold“ – zwischen Harmonie und Chaos

ANTLERS kombinieren melodischen Black Metal als Riff-Gewitter der gehobenen Klasse mit einem sehr düsteren Grundton, welcher die obigen Bezüge zu den Hauptbands der Musiker offenlegt. Durch die geschickte Platzierung sehr melodischer Zwischenstücke von hoher Qualität und den Einsatz eher szenefremder Instrumente wie der Zanfona (Drehleier) erhält „Beneath.Below.Behold“ eine große Eigenständigkeit und innere Geschlossenheit, welche das Werk zu einem überraschend ausgereiften Gesamtkunstwerk formen. Das Album trägt dabei sowohl die düsteren Folk-Einflüsse von SANGRE DE MUERDAGO rund um Gitarist Pablo C. Ursusson, als auch die schwarz- und todesmetallischen Eruptionen der anderen Bandmitglieder in sich.

Antlers - Bandfoto - 2018

ANTLERS bringen den Herbst zurück

Diese Synthese aus Melancholie, Ruhe auf der einen, Raserei, Zorn und Verzweiflung auf der anderen Seite, ist gelungen. „Beneath.Below.Behold“ strahlt diese weiten Einflüsse der involvierten Musiker zurück. Von jeder Ingredienz ist die richtige Menge enthalten, sodass das Album sowohl stimmig und ausgewogen als auch abwechlungsreich wirkt. Obwohl das Album mit über neun Stücken und 50 Minuten Spielzeit relativ lang ist, kommt an keiner Stelle Langeweile oder ein nervöser Skip-Finger in Betracht.

ANTLERS – der zweite Streich gelingt

Wenn ANTLERS „Beneath.Below.Behold“ mit „Lug’s Waters“ schließen, dann hat der Hörer eine beeindruckende, düstere und melancholische Reise in das musikalische Spektrum dieser spannenden Band gemeistert.

Nach dem bereits starken Debüt „A Gaze Into The Abyss“ (2015) hat die Band sich genügend Zeit genommen einen würdigen Nachfolger erschaffen, welcher nahtlos an die Qualität anschließen kann und dennoch genug Eigenständigkeit besitzt, um nicht im Schatten zu verschwinden. Black Metal aus Deutschland liefert keine neuen Impulse und stagniert im Gestern? Mitnichten, meine Damen und Herren.

16.03.2018

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