Nach der „Total Vacuum“-Demo von 2015 und einer 6-Way-Split aus dem Juli dieses Jahres (u.a. mit BÖLZER und GOATFUKK), veröffentlichen die Schweizer Black/Death Metaller ANTIVERSUM nun ihr erstes Album in voller Länge. „Cosmos Comedenti“ heißt das Werk, auf dem der Fünfer aus Zürich vier Tracks mit Laufzeiten zwischen sieben und dreizehneinhalb Minuten versammelt hat. Los geht’s schief und disharmonisch mit dem Opener „Antinova“, der sofort klarmacht: Irgendwo zwischen frühen MORBID ANGEL und Chaoskapellen à la SVARTIDAUÐI, AOSOTH oder jüngst ALTARAGE haben ANTIVERSUM auf jeden Fall nicht vor, gute Laune und Gedanken an Schönes unter ihren Hörern zu verbreiten.
„Cosmos Comedenti“: Mehr als nur Chaos-Gerödel ohne Sinn und Verstand
Ist „Cosmos Comedenti“ also nur Chaos-Gerödel ohne Sinn, Verstand und, vor allem, Hörbarkeit? Nein, nicht ganz: Denn so anstrengend ANTIVERSUM ihre Kompositionen teilweise auch gestalten, sie haben Lichtblicke in petto. In „Creatio E Chao Orta Est“ fräst sich nach einer Weile eine Melodie in das schwarzgefärbte Death-Metal-Chaos, die beinahe an SULPHUR AEON’sche Qualität und Intensität heranreicht. Auch im abschließenden 13,5-Minüter „Nihil Ad Probandum“ gesellt sich nach rund fünf Minuten als Höhepunkt des Ganzen eine einfache, eingängige Melodie dazu.
ANTIVERSUM verlangen Anstrengung seitens ihrer Hörer – aber belohnen diese auch
Allerdings sind das eben zwei melodische Lichtblicke auf insgesamt knapp 38 Minuten Musik. Der Rest des Albums hat es mit Eingängigkeit nicht so sehr, ebenso wenig wie ANTIVERSUM auf gängige Strukturen setzen übrigens. Damit ist „Cosmos Comedenti“ weitestgehend eine leicht anstrengende Angelegenheit. Wenn man jedoch gewillt ist, diese Anstrengung zu investieren, belohnen ANTIVERSUM einen durchaus mit einer finsteren Atmosphäre und besagten Melodie-Lichtblicken. Das ist definitiv ordentlich, aber reinhören sollten selbst hartgesottene Black und Death Metaller, bevor sie sich „Cosmos Comedenti“ ins Regal stellen.
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