Ich weiß nicht, wie man auf einen Bandnamen wie ANTIPEEWEE kommt, der erst einmal nur Fragezeichen aufwirft und, ich wage zu behaupten, sicherlich nicht sonderlich verkaufsfördernd ist. Egal, letztendlich zählt sowieso nur die Musik, und die macht in Form des vorliegenden Debütalbums mit dem witzigen Titel „Human Grill Party“ tatsächlich richtig Spaß!
ANTIPEEWEE sprechen alle Kuttenträger, Retro-Banger, Old School-Mosher an. Mit einer gesunden Portion Selbstironie, aber glücklicherweise auch instrumentalem Können und Spielfreude, serviert uns die Truppe kultigen (Ami-)Thrash / Crossover Metal der alten Schule, und reiht sich damit in die Liste ähnlich gearteter Combos wie MUNICIPAL WASTE, FUELED BY FIRE, GAMMA BOMB oder TOXIC HOLOCAUST ein. Los geht es mit „Aggressive Ecessive Violence“, ein wilder Feger zwischen hartem Punk und Thrash Metal, mit einleitendem „Angel Of Death“-Gedächtnisschrei und rotzigen Riffs. Weiter geht es mit „Seperate (The Head From The Body)“, das zuerst flott nach Vorne prescht, dann aber mit dezenten Crossover Einflüssen ordentlich groovt, gefolgt von dem dreckigen „Aids Is My Weapon“. Das folgende „Vomit Your Orgasm“ ist wieder sehr punkig gehalten und erinnert an TOXIC HOLOCAUST, während „Homeroom Horror“ wieder diesen charmanten Groove hat. „Downtown Romance“ ist cooler Thrash’n’Roll mit knarzendem Bass, während bei „Pleasure Of Flesh“ wieder das Gaspedal stärker durchgedrückt wird. Weiter geht es mit „Surf, Mosh & Die“, welches irgendwo zwischen ANTHRAX, S.O.D. und D.R.I. liegt. „I Am Your Enemy“ ist eine flotte Thrash-Nummer mit ordentlicher Punk-Attitüde, erinnert etwas an spätere THE EXPLOITED. „Cool Guy Cthulhu“ überzeugt mit Melodie und D-Beat im Refrain. Das abschließende „Attack The Brewery“ hat nicht nur den coolsten Songtitel des Albums, sondern ist auch ganz klar das Highlight von „Human Grill Party“ mit seinen NWOBHM-Einflüssen. Die Produktion klingt schön dynamisch und recht druckvoll. Keine Frage, ANTIPEEWEE machen schon verdammt viel richtig in Sachen Musik, Look und Sound. Bemängeln müsste ich den etwas schwachbrüstigen Gesang und der zu wenige Einsatz von Double Bass. Neben den bereits genannten Bands seien als Vergleiche noch EXODUS, FLOTSAM & JETSAM, OVERKILL und NUCLEAR ASSAULT angegeben.
ANTIPEEWEE reiten mit „Human Grill Party“ auf der weiter anhaltenden Retrowelle des Achtziger Jahre Thrash Metals mit, und machen dabei auch eine gute Figur.
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