Davon dass die Stärke der Band in Akustikklängen liegt, durfte ich mich persönlich auf ihrer Tournee überzeugen. Umso größer war die Freude auf das kommende, überwiegend akustische Album von ANTIMATTER, dessen Charakter durch die Intensität der genannten Tour inspiriert wurde. Die Band setzt noch mehr auf Melancholie, Ruhe und… natürliche Mineralien, wodurch „Planetary Confinement“ an zusätzlicher Authentizität gewinnt. Mick Moss und Duncan Patterson gehen noch persönlicher zu Werke, was man nicht nur in den Lyrics, sondern auch in der unter die Haut gehenden Musik zu spüren bekommt. Mit ihrem neusten Werk tasten sie sich auf Terrain vor, auf dem sich die Klangteilchen sehr langsam bewegen, in der Musikatome sanft fließen… Subtil und leicht bedrohlich schwinden die Töne dahin, erzeugen eine dichte Atmosphäre, die ähnlich dem minimalistischen D-Cover mehr Dunkelheit als Licht, mehr Schwermut als Leichtigkeit ausatmet. Dennoch wird das Düstere hier und da durch aufkommende wunderschöne weibliche Gesangslinien erhellt. Die männlichen Vocals hingegen bereichern die Songs mit viel Wärme und einem Hauch Zuversicht. „Planetary Confinement“, gekennzeichnet von anmutiger Schönheit und verträumter Melancholie ist minimalistisch gehalten, driftet jedoch nie in Belanglosigkeit ab. Ausdrucksvoller Gesang und die ihn stets begleitende, zurückhaltende Instrumentierung sorgen für die tief verwurzelte Bodenhaftung einer aufrichtigen Emotionalität, aus der die Musik wächst. Gefühlsstark, tiefgründig… so ein Werk wird sofort ins Herz geschlossen. Und dort hat es auch einen Platz verdient!
Ein hervorragendes Album! Zu dieser Zeit konnte man noch nicht genau wissen, was einen als nächstes bei Antimatter erwartet. Waren die beiden Vorgänger stilistisch noch sehr abwechslungsreich und teilweise im Trip-Hop verankert, bekommt man hier eher akustisches Singer/Songwriter Material geboten. Das ist wirklich extrem ruhig, aber trotzdem sehr intensiv. Gerade der Wechsel zwischen weiblichen und männlichen Vocals bringt trotz der Tristesse eine Abwechslung mit ins Spiel und jeder Song besitzt unheimlich viel Gefühl. Für mich ist das traurige Musik, die ich höre, wenn ich mies drauf bin – Die die Stimmung dann nicht besser macht, aber in ihrer Trauer irgendwie Trost besitzt. Sehr melancholisch, depressiv-verträumt, in seiner Kälte aber auch wärmend. Mittlerweile hat Mick Moss ja eine andere Erfolgsformel gefunden, die mir ebenfalls sehr gut gefällt, aber so wie auf diesem Album klangen Antimatter nie wieder durchgehend. Für mich nach wie vor ganz großes (kleines) Kino für die Ohren!