Anthrax - Worship Music

Review

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Das lange Warten hat endlich ein Ende: Ladies and Gentleman, wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass „Worship Music“ nach vielen Turbulenzen das Licht der Ladentheken und -regalen erblickt hat. Und wie wir bereits berichteten (Listening Session zu Worship Music), ist die neue Scheibe ein verdammt cooler Brocken geworden. Natürlich sind bei so einer Listening Session viele externe Einflüsse vorhanden, weshalb die neue Scheibe noch mal in aller Ruhe auseinandergenommen wurde.

Wie bereits auf „We´ve Come For You All“ halten ANTHRAX an der Tradition fest, ein denkwürdiges und Appetit bereitendes Intro vorzuschalten. Und so läutet „Worship“ die nächsten 56 Minuten würdevoll ein, bevor mit „Earth On Hell“ der erste Nackenbrecher aus den Boxen schallt. Auffallend neben den peitschenden Riffs ist der starke Gesang von Joey Belladonna, der über das ganze Album keine Abnutzungserscheinungen erkennen lässt. Im Gegenteil, Joey steigert sich von Track zu Track immer weiter und lässt Befürchtungen, er könne John Bush nicht mehr das Wasser reichen, im Keim ersticken. Dass Joey an seiner Stimme gearbeitet hat, wird auf „Worship Music“ mehr als deutlich.

Die Besonderheit an „Worship Music“ ist jedoch auch in den einzelnen Kompositionen zu sehen, denn diese unterscheiden sich schon ein Stück von dem, was ANTHRAX bisher in ihrer Karriere geleistet haben. Das zeigt auch eine Nummer wie „The Devil You Know“. Der etwas simple beginnende Stampfer hat es in sich und spätestens wenn der Refrain einsetzt, ist das Eis gebrochen. Dieser Kracher wird mit Sicherheit seinen Weg auf die Setlist finden. Geile Scheisse! „Fight `Em `Til You Can´t“ dürfte der bisher wohl bekannteste Track des Albums sein, wurde er doch umsonst zum Download angeboten. Der Song erinnert noch immer an selige „Persistence Of Time“-Zeiten, obwohl er ziemlich brachial geworden ist. Ganz ungewöhnlich für diese Band beginnt „I´m Alive“ und gehört zu den melancholischsten Stücken der Scheibe. Vor allem der einleitende Gesang von Joey macht Lust auf mehr, doch die fetten Gitarren- und Bassläufe sowie das exakte Drumming von Charlie Benante bestimmen den Weg der Nummer. Auch hier gilt: unbedingt antesten! Den Abschluss zu „Im Alive“ bildet „Hymn 1“, welches an „Be All, End All“ erinnert, und nahtlos in „In The End“ übergeht. Wie beim Interview mit Scott Ian zu Worship Music bereits erläutert, handelt die Nummer von den leider verstorbenen Freunden von ANTHRAX, Ronnie James Dio und Dimebag Darrel. Aus diesem Grund hat der Track eine pechschwarze Tiefe und verbreitet die Intention der Musiker hervorragend.

Aus dieser Melancholie wird der Hörer durch „The Giant“ unsanft herausgerissen. Ohne Frage geht dieser Song durch seinen catchy Refrain sofort in den Gehörgang und frisst sich durch die Hirnwindungen. Bei „Hymn 2“ hatte Mr. Benante wohl sehr viel Spaß, wenn er sich hier denn die Ehre gegeben hat. Hört es euch selbst an. „Judas Priest“ hört sich zwar nicht sehr nach JUDAS PRIEST an, allerdings ist dieser Song schon eine Hommage an die Kultband um Rob Halford. „Crawl“ ist wieder ein etwas düsterer Track, der passend zu der dunklen Jahreszeit passt. Joey Belladonna überrascht durch eine für ihn ungewöhnliche Stimmlage, die allerdings mehr als solide ist und sich super zum Stück integriert. Supergeiles Stück. Und wenn es eine Nummer gibt, die eine Hommage an PANTERA ist, dann mit Sicherheit „The Constant“. Was für ein geiles Teil, welches auch Fans von MOTORJESUS, THE NEW BLACK oder DOWN beeindrucken wird. Schade, schade, dass mit „Revolution Screams“ ein Wahnsinnsalbum auch wieder am Ende angekommen ist. Dafür hat es der Song in sich, denn durch seine wirre und mit sehr vielen Breaks versehene Spielweise kann auch diese Wuchtbrumme punkten.

Was bleibt noch zu sagen? Ach ja, die Produktion des Silberlings ist natürlich allererste Sahne, wie könnte es auch anders sein. Aber neben den tollen Songs sind es natürlich auch die fabelhaften Musiker hinter der Band, welche ein Meisterwerk geschaffen haben. Und dieses Meisterwerk ist ein gelungener Schadenersatz für alle Fans, die so lange auf das Album gewartet haben. Daumen hoch ANTHRAX, ihr seid endlich wieder da!

 

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20.09.2011

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15 Kommentare zu Anthrax - Worship Music

  1. Laniakea sagt:

    10/10? Meine Fresse, sorry für die Beleidigung, aber auf metal.de schreibt doch nurnoch ein Haufen Idioten, oder? 10/10 bedeutet zeitloses Meisterwerk, bedeutet quasi „Master of Puppets“ re-recorded. Mach dich nicht lächerlich, Bursche.

  2. ridcully sagt:

    Ja, ist klar. „Master Of Puppets“ hättest du seinerzeit dann auch nur 6 Punkte oder so gegeben, gell? Denn die Zeitlosigkeit hat sich dieses Album auch erst mit den Jahren erarbeitet. Und was den Begriff „Idioten“ betrifft: Immer an die eigene Nase fassen, bevor man mit solch schlimmen Kraftausdrücken um sich wirft, ok?

    10/10
  3. Maximilian sagt:

    Mir ist leider auch nicht klar warum dieses Album 10 Punkte bekommt. Liegt wohl daran, dass Anthrax drauf steht. Ich kann jedoch keinen Bonus vergeben. Leider hat eine sonst verdammt gute Band hier nicht wirklich ein Meisterwerk abgeliefert. Die Lieder sind alle durchschnittlich, ich habe auch nach mehrmaligem Hören noch keinen Track gefunden, der sich wirklich abhebt. Somit bleibt das neue Album für mich ein gutes Standard-Album ohne herausragende Höhepunkte.

    7/10
  4. Anonymous sagt:

    Man muss ja nicht beleidigend werdend, aber mit dieser Wertung macht man sich irgendwo durchaus lächerlich. Das Dingens ist bleibig, schlechter Gesang und zeitlos wird dieses Album niemals. Mein Wort darauf.

    6/10
  5. headbang666 sagt:

    Hihi, Katharzis, wer im Van Canto-Kartenhäuschen sitzt sollte nicht zuviel heiße Luft durch die Gegend pusten… Anthrax haben einen fetten Brocken Metall unters Volk geworfen. Darauf hebe ich heute Abend einen!

    9/10
  6. Anonymous sagt:

    Ich muss mich den anderen Schreibern total anschließen. Was hat dann bitte Among the Living verdient ? Am Anfang war ich begeistert. Die ersten paar Songs sind echt klasse. Aber gegen Ende wird sie richtig schlecht. In the End ist nur langweilig. Und die letzen Songs alle nicht überzeugend. Das der Gesang schlecht ist kann ich nicht behaupten. Einfach insgesamt nur durchschnitt und niemals ein Klassiker

    7/10
  7. Laniakea sagt:

    Hihi, nur zu doof, dass ich Van Canto ebenfalls scheiße finde, aber unabhängig dessen das Review kommentiert habe.

  8. Mario sagt:

    10/10 ist echt lächerlich und verleitet einen fast dazu, als Trotz etwas deutlich schlechteres zu geben. Ich finde die Platte richtig klasse, deutlich besser als ich nach dem jahrelangen Hickhack und vor allem auch mit Belladonna erwartet hatte. Ich mag die Klassiker sehr gerne, fand aber auch Bush total großartig. Belladonna ist über die Jahre auf jeden Fall gewachsen und vielseitiger geworden, so ist die Platte eine würdige Fortsetzung von WCFYA und eine schöne Rückbesinnung auf alte Tugenden. Geht super ab, gehört auch sicher zu den besten Anthrax-Platten, aber 10 Punkte sind gnadenlos übertrieben.

    8/10
  9. Anonymous sagt:

    Mir gefällt die überhaupt nicht. Vor allem die holprigen, mit wenig Finesse versehenen Kompositionen und der altbacken, irgendwie nie richtig losgehende Gesang machen das Album schlapp, kraftlos, hausbacken. Ganz schwach.

    4/10
  10. Laniakea sagt:

    Aber schön, dass man den Vergleich mit „Master of Puppets“ niemand gerallt hat. Hauptsache drauf los geflamed. Ich meinte, dass 10/10 für mich bedeutet, als hätten Anthrax hier ein zweites „Master of Puppets“ veröffentlicht, was aber angesichts der viel zu plastischen Produktion und dem schwachen Gesang schon garnicht möglich ist. Ganz zu schweigen von den häufig viel zu platten Riffs und dem sehr trockenen und abwechslungsarmen Schlagzeug.

  11. Sascha sagt:

    Die Scheibe ist sauber, aber keine perfekten 10 Punkte wert finde ich. Dafür fehlen noch einige andere kracher, die sie selbst leider nicht überbieten konnten (stöbert einfach mal die alte Diskografie der Herren durch)

    BTW halte ich Master Of Puppets für eines der überbewertetsten Alben aller Zeiten.

    8/10
  12. Sebastian sagt:

    Leider ist die zweite hälfte des Albums nur durchschnitt. Aber dafür knallen die ersten paar songs umso mehr, besonders Fight’em ‚til you can’t hat es mir angetan.

    7/10
  13. doktor von pain sagt:

    Es fängt stark an und lässt dann nach. „Worship Music“ ist im Schnitt okay, mehr nicht.

    7/10
  14. Jens sagt:

    Ein wunderbares Album, das von vorn bis hinten überzeugt. Ich kann mir zu diesen Tracks ehrlich gesagt auch keinen anderen Sänger vorstellen als Belladonna, der seine Sache wirklich meistert. Und die Produktion – genau so gehört sich das im 21. Jahrhundert: klar, fett, druckvoll. Das Album reiht sich in die besten Alben der Band ordentlich ein.

    9/10
  15. Matthias sagt:

    Ich muss dem dok von pain zustimmen. Die Scheibe fängt stark an und verschleicht sich dann relativ schnell ins Mittelmaß. Nett, mehr nicht…

    6/10