Ante-Inferno - Antediluvian Dreamscapes

Review

Das 2020er Debüt „Fane“ der Briten ANTE-INFERNO hat sicher bereits so manchen überrascht, denn für einen ersten Einstand hatte das Quartett aus Scarborough, North Yorkshire  bereits überraschend viel zu bieten. Zwei Jahre später hämmert nun mit „Antediluvian Dreamscapes“ der Nachfolger an die Tore und bittet um Aufmerksamkeit.

Surreale, vorsintflutliche Landschaften

Musikalisch bewegen sich ANTE-INFERNO auf einer Achse zwischen Bands wie WOLVES IN THE THRONE ROOM und WINTERFYLLETH, sprich melodische, schnelle Parts, atmosphärische Interludes und herrlich ausufernde, sich steigernde Passagen. In puncto Atmosphäre legt die Band eine ordentliche Steigerung im Vergleich mit ihrem Debüt „Fane“ hin und hier und da schimmern auch klassische 90´er Anleihen aus Norwegen hervor, aber überwiegend bewegen sich die Briten im Sound modernerer Machart. Gesteigert hat sich auch der Gesang, da die Stimme in all ihren unterschiedlichen Variationen wesentliche kräftiger und ausgeprägter hervortritt. Hier wurde bereits einiges richtig gemacht.
Aber auch das Songwriting selbst macht richtig Spaß, denn selbst die beiden 10-Minüter „Celestial Mirage“ und „Two Score And Ten Souls“ wirken, trotz ihrer Länge, kurzweilig, dynamisch und es gibt viel zu entdecken. „Transcendence“ ist nach dem Intro „A Lullaby To A Dying World“ ein gelungener, flott gespielter Opener. Highlight und Hörempfehlung ist aber ganz klar das 8-minütige, mitreißende und fast hypnotisierend wirkende „Beyond The Immemorial Veil“. Der Rausschmeißer „Nightmares Of The Eschaton“ ist nochmal ein schön schnörkelloser Klopper der bis zum Ende Gas gibt und uns dann abrupt wieder in die reale Welt wirft.

Ante-Inferno – Top oder Flop?

Wer das Review bis hierher gelesen hat, kann sich die Antwort selbst geben, denn ANTE-INFERNO legen hier ein großartiges Album vor, welches für Freunde des Cascadian-Black-Metal oder der oben erwähnten Angelsachsen eine vorzügliche Ergänzung der heimischen Sammlung darstellen dürfte. Wenn ihr bis jetzt nicht über dieses Album gestolpert seid, dann wird’s jetzt aber wirklich Zeit. Ganz dicke 8 Punkte.

28.06.2023
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