Antagonist A.D - Haunt Me As I Roam

Review

ANTAGONIST A.D. haben sich für ihr Album „Haunt Me As I Roam“ einen Haufen hochkarätiger Gast-Sänger eingeladen. Ahren von THE AMITY AFFLICTION, Andrew von COMEBACK KID, JJ von DEEZ NUTS und Sam von ARCHITECTS steuern jeweils einen Part bei. Bei zehn Songs und einem Intro stellt das schon einen erschreckenden großen Anteil an der Platte. Mittlerweile sind die fünf Musiker aus Neuseeland schon zehn Jahre mit dabei, gehören allerdings in die Kategorie der Metalcore-Bands, die sich stets sicher im Mittelfeld bewegen und nie nach unten, aber eben leider auch nie wirklich nach oben ausreißen. Mit „Haunt Me As I Roam“ wird sich dies auch nicht ändern, was sicher nicht grundsätzlich negativ zu bewerten ist.

Ihre Daseinsberechtigung untermauern ANTAGONIST A.D. mit kleinen melodischen Spitzen und immer dann, wenn sie besonders derbe in die Hardcore-Kerbe dreschen. Darüber hinaus kratzt der Gesang von Sam Crocker häufig am überdrehten Thrash Metal, was ebenfalls ansprechende Akzente setzt. So richtig falsch machen ANTAGONIST A.D. also auch diesmal nichts und erinnern damit an THE SORROW oder DARKEST HOUR, denn die Atmosphäre ist ähnlich. Meist werden nicht mehr als drei Minuten benötigt, um den Sack zuzumachen, und jeder Song zaubert mindestens einen bemerkenswerten Moment aus dem Hut, selbst wenn man manches Mal etwas länger graben muss und es letztendlich nur ein abschließender Breakdown ist, wie man ihn schon tausendfach gehört hat. „Wanderlust (feat. Andrew Neufeld)“ lockert durch einen schmissigen, melodischen Refrain den Rest etwas auf und gehört zu den Songs, die nicht nur brettern, sondern auch mal Raum zur Entfaltung nutzen und das starre Korsett etwas aufbrechen. Auch JJ von DEEZ NUTS nutzt seine Chance mit „Dogs Blood (feat. JJ Peters)“ und steuert seine lässigen Dicke-Hose-Vocals bei.

Chamäleonartig springen die elf Lieder also unbemerkt von einer Stilart in die nächste, ohne chaotisch zu klingen, während aber ein unverkennbarer Stil ebenso wenig zu erkennen ist. Trotzdem ist genau diese Abwechslung letztendlich die kreative Kraft, die „Haunt Me As I Roam“ am Leben hält und den obligatorischen Abschluss-Breakdown verzeihen lässt. Es fehlt aber das gewisse Etwas, um sich auch langfristig emotional an ANTAGONIST A.D. binden zu wollen. Wer Lust auf eine wütende Platte ohne Ruhephasen hat, darf gerne zugreifen.

19.03.2015
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