Another Messiah - Dark Dreams My Child

Review

Wie sagte mal ein szenebekannter Promoter zu mir „Heutzutage musst du entweder Altes viel besser machen oder einfach etwas von Grund auf Neues starten“.
Da ist wohl was dran, ob sich das ANOTHER MESSIAH so zu Herzen genommen haben, wage ich mal zu bezweifeln, denn die Neuerungen, die die Formation ins Death/Doom Genre einbringen, beschränken sich auf den Einsatz einer Oboe. Prinzipiell keine schlechte Idee, aber im Gegensatz zu der digital tiefer gelegten Musik mag das traditionelle Instrument so gar nicht passen. Und auch zum Charakter des grundsätzlich angestrebten Death/Dooms steht der schnörkellose und glatt gebügelte Elektro-Sound im Widerspruch. Den Songs fehlt der morbide Ausdruck, denn auch der Versuch düstere Klänge und finstere Melodiebögen einzuweben scheitert an der Vorhersehbarkeit sowie an der größtenteils vorhanden Oberflächlichkeit der Kompositionen. Auch die Oboe ändert wenig an der Tatsache, dass die Songs im Mittelmaß dahindümpeln und ergreifende Soundformationen auf ein Minimum reduziert sind.
Die Musik vermag wenig Tiefgang zu vermitteln und geht im mittlerweile massenhaft besetzten Genre-Bus fast gänzlich unter und kann sich kaum gegen die starken Ellenbogen der Konkurrenz erwehren.

Was schon die einst großen THE ETERNAL probiert haben und damit kläglich gescheitert sind, ahmen auch unzählige kleinere Bands nach. ANOTHER MESSIAH werden mit ihrem Death/Doom Sound, der auf Möchtegern verjüngende Gothic-Elemente setzt, sicher ihre Anhänger finden. Für mich hat diese Art von Musik allerdings jede Relevanz verloren und eignet sich für kaum mehr als durchschnittliche Pausenmusik. Mit Doom im eigentlichen Sinne hat diese Scheibe wenig zu tun, auch wenn augenscheinlich das Bestreben in diese Richtung geht. Trotzdem sollte sich davon jeder lieber selbst ein Bild machen.

07.12.2005
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