Another Life - Memories From Nothing

Review

PAGANIZER hat mal ein Video raus gebracht zu einem Song namens „Gasmask Obsession“ und der ging gut ab. Death-Metal total mit ordentlichem Gegrunze und deftigem Sound. Der Sänger seinerzeit war ein gewisser Andreas „Dea“ Karlsson. Und eben dieser Vokalist hat jetzt wieder ein Video, mit dem Titel „The End Of Days“ rausgebracht, welches auf diversen einschlägigen Plattformen im Netz zu sehen ist. Nur irgendwie passt das nicht so ganz in mein bis dato so klares Weltbild. Wo ist das Gegrunze? Wo das Gitarrenbrett? Wo die hämmernden Drums? Wo ist überhaupt alles hin? Ganz einfach: ausgetauscht gegen eine komplett andere Seite, die hier zum Vorschein kommt. Die metallische Ader bleibt gewahrt, doch die Brutalität ist nicht mehr existent. Offensichtlich haben wir es mit einem gotischen Zeitgenossen zu tun, der fern ab vom todes-metallischen Dasein neue Wege beschreitet, sich selbst zu finden. Oder so etwas in der Art.

Auf der Promo-CD hinten drauf steht vermerkt, dass ANOTHER LIFE „irgendwie“ vergleichbar wäre mit NIGHTINGALE von Dan Swanö seien. Soll das ein Witz sein?
Der Vergleich hinkt in keinster Art und Weise. Es gehen in dieser Hinsicht auch immer mehr Lichter auf, wenn man weiter liest im Text. Allround-Genie Dan Swanö hat die Keyboard-Parts übernommen. Jetzt wird so Einiges klar. Da hat die Schweden-Connection wohl wieder mal zugeschlagen. Mit ANOTHER LIFE gehe ich noch nicht ganz konform, da ich PAGANIZER ganz geil finde und mir dieser Stilbruch nicht richtig passt. Swanö hat zwar vorgemacht, dass sowas funktionieren kann und zugegebenermaßen muss ich eingestehen, dass es sich nicht schlecht anhört, aber meine Welt ist es nicht.

Beim vierten Lied muss ich lachen, denn ich hab immer noch die Parallelen zu den beiden anderen Combos von Andreas Karlsson im Kopf. „Firstborn Unicorn“.
Na gut, mit ein wenig mehr Objektivität lässt sich folgendes bemerken:
Melancholie an allen Ecken und Enden, in Kombination mit jeder Menge rockigem Sound, der allerdings immer wieder von akustischen Passagen abgelöst wird. Das ist meines Erachtens auch einer der beiden größten Kritikpunkte. Die Songs wiederholen sich mehr oder weniger durchgehend und viel bleibt nicht hängen, auch wenn noch so ambitioniert vorgegangen wird. Ambition wäre auch der zweite Punkt. Ambitioniert wird das gespielt, was andere schon vorgemacht haben. Stichwort NIGHTINGALE, oder von mir aus auch THE 69 EYES aus Finnland. All das kombiniert plus Swanö-Ingredenzien stellt ANOTHER LIFE auf die Beine. Die Song sind recht catchy und gehen leicht ins Ohr, entsprechend leicht auch wieder raus. Die Ideen sind keine schlechten, doch die Umsetzung könnte durchaus besser sein.

11.11.2008
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