Kurz notiert
Ein wenig möchte man ANOTHER DAY DAWNS fast Etikettenschwindel vorwerfen. Die auf ihrer Homepage gewählte Einordnung als „high-energy hard rock“ führt nämlich dezent auf die falsche Fährte, denn der Musik auf „Finding Peace Through All The Noise“ mangelt es so ziemlich an allen Merkmalen, die mit einer derartigen Stilbezeichnung meiner Meinung nach einhergehen sollten: Rotz, Schweiß, rohe Energie…Hard Rock. Vielmehr gibt es auf dem Langspieldebüt der Amerikaner eine Mischung aus Alternative Rock der 00er Jahre und zeitgenössischem Modern Metal zu hören, die oft an Bands wie BREAKING BENJAMIN, LINKIN PARK oder PUDDLE OF MUDD erinnert, in den härteren Momenten aber auch mal an WHILE SHE SLEEPS oder spätere ARCHITECTS. Trotz einiger Breitwandriffs, wie etwa bei der mit dicken Synths unterlegten Single „Hesitate“ oder dem leicht djentigen „Look At You“, vollziehen ANOTHER DAY DAWNS aber nie den Sprung zum Metalcore, was vor allem am primär in Klarstimme vorgetragenen Schmachtgesang von Frontmann Dakota Sean, aber auch am generell eher melancholisch fluffigen denn aggressiven Songwriting liegt.
Allzu harsch soll die Kritik an dieser Stelle aber gar nicht ausfallen, denn auch wenn die Musik von ANOTHER DAY DAWNS bisweilen zwar professionell jedoch etwas austauschbar klingt, so haben die Amis doch durchaus ein Händchen für griffige, eingängige Kompositionen und werden sicherlich ihr Publikum finden. Allerdings eher bei Rock am Ring oder auf dem Area4 statt im Vorprogramm von DANKO JONES oder den HELLACOPTERS.
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