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Annotations Of An Autopsy - Dark Days (EP)

Review

Was zur Hölle ist denn hier passiert? Da haben die Briten mit ihrem beeindruckenden Album „The Reign of Chaos“ endlich ihre überzeugende Death Metal-Nische gefunden (samt neuem Artwork und Bandlogo), schon gibt es wieder eine 180 Grad Wendung. Die neue EP kommt nicht nur mit einem (mal wieder) neuem Logo daher, welches an einen HipHop Crew-Tag erinnert, sondern zeigen sich auch musikalisch von einer völlig neuen Seite. Während sie auf ihrem Debüt noch in den Deathcore-Gefilden wilderten und auf ihrem umjubelten Zweitwerk
einen lupenreinen Death Metal auf die begeisterte Gemeinde mörtelten, gibt es auf der nun erschienenen EP eine mehr als belanglose Mischung aus Hard- und Deathcore.

Zuerst will man das Ganze für eine Art Scherz halten. Ist es die gleiche Band? Meinen die das ernst? Ja und nein. ANNOTATIONS scheinen nach dem unsanft verlaufenem Ausstieg des Gitarristen und Gründungsmitglieds Jamie Sweeney tatsächlich eine andere Kapelle geworden zu sein. Zwar wälzt der Sound immer noch die Gehörgänge glatt, doch kann man sich als Fan der letzten Werke nur sehr schwer mit dem neuen Material anfreunden. Nichts da mit künstlerischer Weiterentwicklung. Mit der neuen EP geht die Band eindeutig einen, wenn nicht sogar einige Schritte zurück. Völlig uninspiriertes Riffing trifft auf einschläferndes Gebrüll ohne jegliche Höhepunkte. Ein Breakdown folgt dem anderem, fast völliger Verzicht auf Melodien (ohne dabei an Härte zu gewinnen), Gangshouts – fertig ist die 08/15 Mucke, die keiner braucht. Im neuen Video zu „Stagebreaker“ präsentieren sich ANNOTATIONS als beinharte Jungs, die mit dem Rücken zum Publikum vor der Kamera hampeln und sich die Kappys zurecht rücken, statt ordentlich abzubangen. Das treibt einem fast die Tränen in die Augen. Da hilft auch nicht die verhunzte Version von MACHINE HEADS „Ten Tonn Hammer“.

Eigentlich sträubt sich alles dagegen, zu akzeptieren, dass diese EP der Brückenschlag zum neuen Album (Anfang 2012) sein soll. Das halbgare Songwrighting, Texte vom Schwanzlutschen und Zeilen wie „There is no love! There is no respect!“ machen den Eindruck, als wäre der Kurzspieler ein persönliches Statement für den ausgestiegenen Jamie. Wie so oft, sind es die Fans, die dabei auf der Strecke bleiben. Eine Band kann und sollte sich stets weiter entwickeln. Mit jedem Album die Wurzeln zu kappen und ein völlig neues Ding aufzuziehen ist jedoch unseriös. Was für eine Verschwendung!

28.07.2011

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