Annihilator - Metal

Review

Galerie mit 32 Bildern: Annihilator - Brotherhood Of The Snake Europatour 2017

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich darf Sie recht herzlich zu 55 Minuten Metal Marke ANNIHILATOR begrüßen! Lehnen Sie sich entweder entspannt zurück, lassen Sie den Schädel kreisen oder hüpfen Sie einfach im Takt dazu, denn es geht auch gleich schon los mit „Metal“, hochklassiges Studioalbum Nummer 12 aus den Händen des fleißigen (und mittlerweile wieder langhaarigen) Gitarrenmeisters und Grimassenschneiders Jeff Waters. Und hier ist der Titel auch wirklich Programm.

Auf „Metal“ gibt sich eine große Anzahl illustrer Gäste die Klinke in die Hand, da muß es ja im Studio ganz schön abgegangen sein: Jeff Loomis (NEVERMORE), Danko Jones, Angela Gossow und Michael Amott (ARCH ENEMY), Steve „Lips“ Kudlow (ANVIL), Alexi Laiho (CHILDREN OF BODOM), Anders Bjorler (THE HAUNTED), Jesper Stromblad (IN FLAMES), Jacob Lynam (LYNAM), Willie Adler (LAMB OF GOD) sowie Corey Beaulieu von TRIVIUM, mit welchen ANNIHILATOR derzeit auf Europatour sind. Wie schon auf den vorherigen beiden Alben hat Jeff wieder einmal sämtliche Gitarren- und Bassspuren (mit Ausnahme natürlich der Beiträge der jeweiligen Gäste) selbst eingespielt.

Das abwechslungsreiche Album wird von „Clown Parade“ eröffnet, ein flotter Speed Metal Kracher mit typischem Waters Riffing, 2 coolen Gitarren-Soli, fettem Double-Bass und Dave Paddens kräftigem Gesang, sowie einem melodischen Lead und „Ohohos“ a la IRON MAIDEN. In diesem Stück tobt sich auch noch ein gewisser Jeff Loomis (NEVERMORE) aus. Der nächste Song ist das sehr rockende, moderne „Couple Suicide“, welches sich durch viele durchdachte Gitarrenspielereien sowie verschiedene Stimmen (mit Angela Gossow von ARCH ENEMY sowie Danko Jones) auszeichnet. Weiter geht es mit dem treibenden, brettharten Thrasher „Army Of One“, in welchem der Zusammenhalt der Metalszene thematisiert wird. Vor allem der Refrain ist sehr einprägsam, das Schlagzeugspiel ist einfach nur fett, gerade Live könnte dieses Arschtretende Stück ein echter Knaller sein. „Downright Dominate“ ist ein straighter, geradliniger Nackenbrecher mit mächtigem Shouting, während bei „Smothered“ die Gesangslinien etwas an „The Fun Palace“ erinnern. Die eigene Vergangenheit zitiert Saitenhexer Waters auch bei „Operation Annihilation“, welches vor allem im Refrain Erinnerungen an „Set The World On Fire“ wachruft und von ihm selbst eingesungen wurde. Thematisch geht es bei diesem Stück um die bewegte Karriere ANNIHILATORs.

„Haunted“ ist eine wütende, etwas vertrackte Granate vor dem Herrn mit ordentlich viel Biss, der Song entwickelt sich im Laufe der 8 Minuten in eine andere Richtung, mit wunderschönem Heavy Metal Lead der Marke IRON MAIDEN Lead und melodischem Gesang, womit ANNIHILATOR ein echter Ohrwurm geglückt ist. Danach wird bei „Kicked“ wieder der Speed Metal Hammer ausgepackt, „Detonation“ hat ein wenig von BLACK SABBATHs „Children Of The Grave“. Das Finale bestreitet die schnelle und aggressive Thrash-Keule „Chasing The High“ mit balladeskem Zwischenteil, die Gitarre zitiert zwischendurch „The Fun Palace“.

Wieder einmal hat Jeff Waters gezeigt, dass er zu den besten Gitarristen im Bereich des Heavy Metals gehört, denn gerade die heraus stechende Arbeit an der Sechssaitigen macht dieses Album aus. Dabei wurde natürlich nie das Lied selbst außer Acht gelassen, sondern alles songdienlich eingebaut. Jedenfalls ist „Metal“ ein tolles, druckvoll und glasklar produziertes, facettenreiches und hochwertiges (Gitarren-)Album geworden und übertrifft sogar noch etwas den schon sehr guten Vorgänger „Schizo Deluxe“.

Prädikat: Des isch Metal!

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22.04.2007

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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4 Kommentare zu Annihilator - Metal

  1. Anonymous sagt:

    Annihilator ist eine gute Band die immer wieder gute Alben rausbringt. Nach Never Neverland kam leider kein Hammer mehr bei dem man sich denkt, dass das Album jetzt richtig geil wäre. Es sind immer ein paar richtig langweilige Nummern dabei. "Metal" ist zwar ein grundsolides Album, das 100% Metal bietet und live gehen die auch sicherlich ab ohne Ende, aber irgendwie haut mich die CD nicht um. So gehts aber vielen Bands.
    Des isch Metal, aber ned der Hammer den man vielleicht erwartet!

    6/10
  2. Jost Frommhold sagt:

    Jepp! So isses! Die Scheibe hat ihre lichten Momente, ist aber von Großtaten wie \"Alice In Hell\" oder gar \"King Of The Kill\" Lichtjahre entfernt und scheint gerade im Vergleich zu letztgenanntem Album aufgewärmte Stakkatoriffs und ANNIHILATOR-Abklatsch-Ware zu liefern. Von Meister Waters hätte ich mir wesentlich mehr erwartet. Schade…

    5/10
  3. Anonymous sagt:

    Von ANNIHILATOR gefällt mir nur das Intro und der Opener des Debuts. Super, dieser Einstieg. Titel wie "Word Salad" oder "Burns Like A Buzzsaw Blade" fand ich schon damals scheiße. Wenn schon sowas, dann gefälligst konsequent durchgehaltene Titelvariationen bestehend aus den Worten "Hell", "Metal", "Steel", "Iron",
    "Cross", "Law", "Reign" und "Evil". ANNIHILATOR machen einfach keine guten Songs. Echter Thrash=TESTAMENT!

    4/10
  4. MetalGerhardt sagt:

    Solides Album, welches mit „Clown Parade“ und „Downright Dominate“ zwei echte Kracher mitbringt, wobei manche Songs auch eher beliebig wirken. Die Idee mit den ganzen Gastbeiträgen ist ziemlich sinnvoll, war Annihilator doch sowieso immer eine Band mit keinem konstanten Sänger. Dave Padden ist dennoch viel zu hören. Man gibt sich auch wieder etwas mehr dem Heavy Metal hin und nicht nur dem Speed- und Thrash-Metal.
    Insgesamt wirklich gut hörbar, aber kein Highlight!

    7/10