Nicht wenige Anhänger haben sich in den letzten Jahren der Combo von/um Jeff Waters abgewandt und den Rücken gekehrt. Nicht ganz ohne Grund, denn mit den letzten Alben hat sich die Stilrichtung von ANNIHILATOR teilweise, für manche Fans doch fragwürdig, verändert. Sicherlich war auch der Gesangsstil von Dave Padden ein Grund dafür, da dieser sich erst einmal orientieren musste und sich nicht frei entfalten konnte.
Fakt ist jedoch, das ANNIHILATOR schon immer etwas unberechenbar waren, und sicherlich nicht jedes Album der Vergangenheit als Meilenstein betrachtet werden kann. Allerdings sollte man nie den Fehler machen, und diese Band unterschätzen. Denn mit ihrem neuen Album „Annihilator“ haben sich Jeff Waters und Dave Padden wieder aufgemacht, Geschichte zu schreiben.
Bereits mit dem genialen Opener „The Trend“ wird klar, dass ANNIHILATOR zurück sind. Gitarrengott Waters holt mal wieder alles aus seiner Klampfe heraus und lässt glorreiche Zeiten auferstehen. Das bereits im Internet kursierende „Coward“ macht ebenfalls eine gute Figur, wird jedoch vom darauf folgenden „Ambush“ übertroffen. Riffs, wie man so von der Band gewohnt ist und in dieser Form zuletzt auf den Alben mit Joe Comeau verinnerlichen durfte. Die Talfahrt ist vorbei, der Meister flitzt über das Griffbrett, als ob es keinen Morgen geben würde. Auch „Betrayed“ dürfte allen neuen und alten Fans gefallen, was auch eine Leistung von Dave Padden ist, der sich mittlerweile mehr als gut eingearbeitet und seine Schwächen hinter sich gelassen hat.
„25 Seconds“ hätte auch von „King Of The Kill“ stammen können. Die schizophrene Nummer würde sich live als sehr interessant gestalten. Abgelöst wird das Stück von „Nowhere To Go“, welches an die frühen 90er erinnert und einen eingängigen Refrain beinhaltet. Locker flockig geht es mit „The Other Side“ weiter. Galoppierendes Drumming und ausgeklügelte Riffs machen diese Nummer zu einem weiteren Hit der Scheibe. Auch „Death In Your Eyes“ animiert, die Rübe zu schütteln und sich in einen Moshpit zu stürzen und besitzt diesen unvergleichlichen Charme, der schon immer Bestandteil von ANNIHILATOR war. Den letzten regulären Track bildet „Payback“, bei dem vor allem Gitarrenfreaks auf ihre Kosten kommen. Außerdem regt die Nummer an, die Fäuste in den Himmel zu strecken und mitzugrölen.
Natürlich hat sich Jeff Waters auch auf diesem Album ein kleines Extraschmankerl einfallen lassen, was man in Form von „Romeo Delight“ genießen kann. Die VAN HALEN-Nummer passt aber auch einfach hervorragend zum Stil von ANNIHILATOR und gewinnt mit der hier vorhandenen Interpretation noch mehr an Spaß.
Der Meister und sein Schüler haben es mal wieder geschafft. „Annihilator“ ist eine starke Platte geworden, womit viele vielleicht nicht mehr gerechnet hätten. Natürlich ist das Album kein zweites „Alice In Hell“, kann aber locker mit Scheiben wie „Carnival Diablos“ oder „King Of The Kill“ mithalten. Unbedingt antesten!
Für mich bisher die stärkste Metal-Scheibe 2010! Seit Wochen auf Dauerrotation.
Kann ich irgendwie nicht nachvollziehen, finde sie stinklangweilig und diesmal ist sogar die Gitarre zu uninspieriert und stressig/hektisch. Gesang oftmals viel zu poppig und lasch,lahme Produktion. Gibt lieber der neuen Death Angel 9 oder 10 Punkte,die hats verdient
Ganz starkes Album, welches ich Annihilator damals so nicht zugetraut hätte.
Dave Padden wird immer besser, aber das Highlight ist natürlich mal wieder Jeff Waters höchstpersönlich. Was der hier wieder für Riffs und geniale Soli hervorzaubert, bringt jeden Gitarren-Freak zum Grinsen.
Meine persönlichen Highlights sind der Opener, „Nowhere to go“ und „Death in your Eyes“, aber es gibt keinerlei schwachen Song und „25 Seconds“ ist dann sogar noch überraschend brachial. Insgesamt geht es aber dennoch abwechslungsreich zur Sache und auch die Vorliebe für kleinere Hardrock-Anteile sind immer mal zu vernehmen.
Gehört sicherlich zur Top-5 der besten Annihilator-Alben!