Ankor - My Own Angel

Review

„My Own Angel“ ist das zweite Album der spanischen Melodic-Metal-Band ANKOR. Nachdem sie ihr Debut „Al Fin Descansar“ noch in der Landessprache veröffentlicht haben, gehen sie mit dem neuen Werk den internationalen Weg, um auch außerhalb der Heimat Aufmerksamkeit zu erwecken.

Ob ihnen das mit „My Own Angel“ gelingen wird, wage ich aber zu bezweifeln. ANKOR liefern zwar ein handwerklich professionelles Werk ab, verpassen es aber, durch wirklich mitreißende Kompositionen Akzente zu setzen. „My Own Angel“ rauscht viel mehr durch die Gehörgänge, ohne Eindrücke zu hinterlassen. Dabei haben ANKOR mit Rosa de la Cruz eine Sängerin an Bord, die eine ausdrucksstarke und sehr wandelbare Stimme hat. Aber das Songwriting ist komplett durchschnittlich.
Es gibt mal ein interessantes Riff oder auch eine schöne Melodie, aber richtig gut konstruierte Stücke findet man auf „My Own Angel“ nicht. Es sind höchstens einzelne Merkmale, die mal kurz auffallen, und in meinem Fall trifft dies hauptsächlich für den Gesang zu. Doch Rosa alleine kann da auch nicht mehr viel retten, wenn den Songs die Hooklines und die Höhepunkte fehlen und dadurch kaum etwas hängen bleibt. Gelegentliche Einflechtungen von Modern-Metal-Elementen und Melo-Death-Shouts sind in dem Genre längst nicht mehr innovativ und bringen in dem Fall auch keine Abwechslung, sondern stören die Hooks eher noch.

Ich kann auf „My Own Angel“ tatsächlich keinen einzigen Song hervorheben, kein Track verlässt das Mittelmaß. Es fehlen jegliche gute Songwriting-Ideen. So kann ich mich im Fazit auch kurz fassen: Dieses Album brauchen selbst Melodic-Metal-Puristen nicht. ANKOR haben zwar eine gute Sängerin, aber ansonsten noch einen weiten Weg vor sich, wenn sie qualitativ irgendwann international mitreden wollen.

02.11.2011
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