Animo Aeger - Impuls

Vor einigen Jahren drückte mir ein damaliger Bekannter nach einigen Schwarzbieren im berliner Access Pub eine Proberaumaufnahme seiner Band AVSKED in die Hand. Ich hörte es mir damals einige Male an, und was mir davon in Erinnerung blieb, sind in erster Linie Eindrücke eines ziemlich profanen und stellenweise dilettantischen BURZUM-Verschnitts. Die Kassette landete daraufhin in meinem Regal und ward viele Jahre lang nicht mehr gesehen.

Vor kurzem wollte es der Zufall, dass sich das Debüalbum ANIMO AEGERs, „Impuls“ betitelt, auf meinem Schreibtisch wiederfand. Dank meines phänomenal-alkoholresistenten Personengedächtnisses erkannte ich relativ bald, dass es sich um nichts anderes als das neue Projekt eben jenes damaligen Trinkgefährten handeln musste. Doch das ist nicht die einzige Überraschung, die ANIMO AEGER für mich bereithielten: „Impuls“ ist qualitativ weit von den (zugegeben sehr frühen) AVSKED-Gehversuchen entfernt. Zwar schimmern hier und da noch die alten Einflüsse in Form von schleppender, monotoner Rhythmik und hohem Kreischgesang durch, insgesamt gestaltet sich das Debütalbum der Formation jedoch als deutlich vielseitiger. Natürlich handelt es sich um sehr untergründigen Black Metal, aber zwischen all den konventionellen Komponenten verstecken die Berliner geschickt winzige Details in Form von raffinierten Bassläufen, Gesangsvarationen oder Sprechpassagen, die stellenweise an alte BETHLEHEM erinnern.

„Impuls“ erinnert in seiner Sperrigkeit und seinem Abwechslungsreichtum mehr als ein Mal an das zweite FARSOT-Demo, und das ist ein ziemliches Kompliment. Wenn man sich Zeit für ANIMO AEGER nimmt, gibt es in Stücken wie „Der Begriff Der Reinheit, Getränkt Von Grabesschweiss“ viel zu entdecken.