„Miracle“ ist das in Deutschland produzierte Debütalbum von ANI.LO PROJEKT, einer Band, die im Fahrwasser von NIGHTWISH, WITHIN TEMPTATION oder EVANESCENE fährt. Dreh- und Angelpunkt ist die bulgarische Sängerin Anna Lozanova, die in ihrer Heimat zu den populärsten Rocksängerinnen gehört und seit ihrem 16. Lebensjahr auf der Bühne steht. Nach zwei Soloalben, die sie u.a. in Fernsehshows wie „Fort Boyard“ oder „Fear Factor“ präsentierte und einer eigenen Band, mit der sie zahlreiche Liveauftritte absolvierte, gründete Anna im Jahr 2009 gemeinsam mit Schlagzeuger Kossy D. ANI.LO PROJEKT. In Ian Parry (ELEGY, CRYSTAL TEARS) fand man einen Songwriter und Produzenten, der die Band unter seine Fittiche nahm und maßgeblich an der Entstehung des Debütalbums beteiligt war.
Musikalisch bieten ANI.LO PROJEKT einen guten Mix aus Symphonic Metal, Gothic und Hardrock, der zwar immer wieder Vergleiche mit den eingangs erwähnten Bands provoziert, der jedoch auch genügend Eigenständigkeit beinhaltet, um zu gefallen. Mit dem für eine Metalband relativ ruhigen Opener „A Miracle Is All We Need“ startet das Album. Schon hier wird deutlich, dass Anna Lozanova über eine facettenreiche Stimme verfügt, die den Songs ihren Stempel aufdrückt. Der nächste Song „Angels“ greift das Wunderthema des Openers abermals auf, setzt aber erste rockige Akzente. Im weiteren Verlauf wird eine gute Mischung aus Rockern („Cry Over“, „What You Sow Is What You Reap“), Midtemponummern („Cannot Fall Asleep“) und Balladen („Slip Away“) geboten. Über allen Songs liegt Annas wandlungsfähige und ausdrucksstarke Stimme, die jedem Song Eigenständigkeit verleiht.
Zwei Tracks sind besonders erwähnenswert: „Ark Of The Convenant“ ist mit seinen Prog-Elementen sicher der beste Song des Albums und als Anspieltipp ausgezeichnet geeignet. Der zweite erwähnenswerte Song ist eine Coverversion von Michael Jacksons „Give In To Me“. Ein riskantes Unterfangen, da Coverversionen oft in die Hose gehen. Nicht so im Fall von ANI.LO PROJEKT, die den Song mit echter Klasse darbieten und es dank Anna Lozanova schaffen, „Give In To Me“ so klingen zu lassen, als wäre der Song eine eigene Komposition. Beendet wird das Album mit der Piano-Version des Openers „A Miracle Is All We Need“, bei dem Anna gesanglich von Ian Parry unterstützt wird.
Insgesamt ist ANI.LO PROJEKT ein wirklich gutes Debütalbum gelungen. Das Songwriting ist durchweg stimmig und verrät ein großes Maß an Eigenständigkeit, auch wenn Reminiszenzen an andere Genregrößen durchaus erkennbar sind. Hier kann und muss sich die Band auf ihren nächsten Alben noch weiter abgrenzen, um den Schritt ganz nach vorne zu schaffen. „Miracle“ überzeugt mit einem guten Breitwandsound, der sich durch fette Gitarrenriffs, treibende Beats und symphonische Keyboardklängen abwechslungsreich präsentiert. Ein gutes Debüt, das Lust auf weitere Alben dieser Formation macht.
Kommentare
Sag Deine Meinung!