Thomas Winkler hat sich nach seinem Rauswurf bei GLORYHAMMER recht flott wieder berappelt und führt seinen Charakter nun „one better“, wie er es nennt, fort als ANGUS MCSIX. Musikalisch hat sich an der Grundauslegung nicht viel geändert, es bleibt beim hymnischen Power Metal und mit Seeb Levermann (ORDEN OGAN) als böser Erzdämon Seebulon, Thalia Bellazecca (ex-FROZEN-CROWN) als Lazer-Amazone Thalestris und Manu Lotter (ex-RHAPSODY-OF-FIRE) als Berserker Skaw sind an den Instrumenten auch keine Unbekannten zu finden.
ANGUS MCSIX entwirft sein eigenes Fantasy-Universum
Storytechnisch knüpft „And The Sword Of Power“ an den Tod von Angus McFife auf dem letzten GLORYHAMMER-Album „Legends From Beyond The Galactic Terrorvortex“ an und kämpft sich aus dem Reich der Toten zurück nach Schottland, allerdings dieses Mal zum Anbeginn der Zeitrechnung. Dort zieht er mit den lässigen Worten „Glory has left my hammer“ das Schwert „Sixcalibur“ aus einem Stein und vollzieht somit das Level-Up von Angus McFife zu Angus McSix.
Textlich geht es dann auch genau so over the top weiter, Songtitel wie „Laser-Shooting Dinosaur“ (da hat wohl jemand viel VICTORIUS gehört) sprechen für sich. Musikalisch bietet das Album alles, was Fans dieser Spielart des Power Metals sich wünschen, mal flotte, mal stampfende Hymnen mit einprägsamen Refrains, unterlegt von einem Keyboardteppich. Gut, die „döp döp döpdöpdöp“-Rufe in „Ride To Hell“ versprühen schon etwas zu viel ELECTRIC-CALLBOY- oder „Kopfkirmes“-Flair, aber gehen auf den bereits gebuchten Festivalbühnen sicherlich ab wie Schmidts Katze.
Doch ANGUS MCSIX übertreibt es mit zu viel Party auch nicht, die meisten Songs sind schöne, geradlinige Power-Metal-Tracks wie „In A Past Reality“, die gelegentlich nebst Winklers gewohnt starkem Gesang von einer düsteren Erzählstimme begleitet werden. Ja, auch das kennt man alles schon und nicht jeder Song bleibt im Langzeitgedächtnis, aber es ist hier ebenfalls gut gemacht.
„Angus McSix And The Sword Of Power“ knüpft nahtlos an Winklers Angus-Vermächtnis an
Wer GLORYHAMMER auch wegen der irren Story um den Sangesprotagonisten und seiner charismatischen Stimme gehört hat, der wird beim Hören von „And The Sword Of Power“ sehr verzückt sein. In Anbetracht der Tatsache, dass seine Ex-Band nun auch weitermacht, haben wir im besten Falle zwei spannende Universen, von welchen der erste der beiden Outputs dieses Jahr definitiv schon überzeugen kann.
Kommentare
Sag Deine Meinung!