Angst - In Hoc Signo Vinces

Review

Hehrer Anspruch, so einen Titel für sein Debüt-Album zu wählen, das – Intro abgerechnet- nur eine halbe Stunde lang und nicht sonderlich innovativ ist. Das alberne Dämonen-Cover macht auch nicht gerade den besten Eindruck. „In hoc signo vinces“, „in diesem Zeichen wirst du siegen“ soll der Legende nach der liebe Herrgott dem Kaiser Konstantin in einem Traum eingeflüstert haben, woraufhin dieser allen seinen Soldaten ein Schild mit einem christlichen Kreuz fertigen ließ. Die Schweden sich vermutlich keine Kreuze irgendwo hinmalen, es sei denn umgedrehte, denn sie scheinen mir insgesamt eher okkult oder zerstörerisch orientiert zu sein. Zumindest hört sich das so an. Ziemlich standardisierte Black-Metal-Riffs der schwedischen Schule, ein bisschen Thrash-Feeling, relativ variables Tempo und ein austauschbar wirkender Schreihals, viel mehr haben ANGST nicht zu bieten. Das fand ich schon bei CRAFT oder ARMAGEDDA, die öfter – und nicht zu Unrecht – als Vergleich herhalten nicht sonderlich erotisch. Zumindest in der ersten Viertelstunde ist sowas noch nett anzuhören („Upon a throne of skulls“ ist beispielsweise wirklich anständig), weil die Jungs da ganz klar die besten Ideen verbraten haben, aber dann sinkt die Platte in die totale, gut klingende Belanglosigkeit ab. Die Zeiten, in denen mich eine druckvolle Produktion mit gutem Schlagzeug und rohen Gitarren davon abgelenkt hat, dass ich die Stücke so oder ähnlich schon ungefähr 400 Mal gehört habe, sind allerdings schon eine Weile vorbei. Heute langweile ich mich nur noch und bin sogar bei einer halben Stunde ganz dankbar, wenn die Scheibe aufhört, im Player zu rotieren. Konstantin hat damals gewonnen, ANGST diesmal nicht.
Übrigens: eine weitere Band, die sich ob der überzeugenden Labelarbeit von Black Attakk von diesem Label schon vor dem ersten Release verabschiedet haben.

18.05.2005
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