Angrenost - Planet Muscaria

Review

Schickes Cover. Sieht irgendwie spacig aus. Wie? Code666? Wird ja immer besser! Tatsächlich verfolgen die Portugiesen von ANGRENOST (die nach ihrem 1998er Demo „Evil“ erst 2010 wieder unter die Lebenden zurückgekehrt sind) einen ziemlich kalten, sterilen und industriellen Ansatz in ihrem Schwarzmetall – irgendwie ist also etwas dran an den eröffnenden Überlegungen.

Spätestens bei dem Wörtchen „irgendwie“ wäre ich als Leser aber schon stutzig: Was soll das denn bitte heißen? „Irgendwie“ heißt – wie bei vielen, wenn nicht sogar bei den meisten Industrial Black Metal-Projekten -, dass der Dreier aus dem Süden Europas zwar technisch das Meiste richtig macht und dennoch atmosphärisch nicht einmal ansatzweise überzeugen können. Genauer heißt das, dass gerade die synthetischen Elemente zu 95% der Spielzeit von immerhin gut 63 Minuten gekonnt und sogar sehr gelungen sind – das Schwarzmetall aber vollständig hinterherhinkt. Riffs von der Stange, Lead-Gitarren nach Schema F, ein ständig an der Grenze zwischen überkandidelt und nervig agierender Drumcomputer. Dazu kommen mit Effekten überladende Vocals, die den albernen Songtiteln (nein, ich wurde bei der Eingabe der Songtitel nicht von Fingerkrämpfen heimgesucht!) gut zu Gesicht stehen.

Schade ist an „Planet Muscaria“ vor allem, dass der blasse Black Metal auch die Elektronik ins Mittelmaß zieht und das Album auf diese Weise zu einem Industrial Black Metal-„INferN(O)“ macht, das keines ist. Ähnliche Schwierigkeiten habe ich zugegebenermaßen auch mit der gesamten ABORYM-Diskografie – wer also mit den Veröffentlichungen der Italiener etwas anfangen kann, sollte sich „Planet Muscaria“ daher vielleicht einmal anhören.

30.09.2013
Exit mobile version