Die Band mit dem Namen, der an eine ansteckende Geschlechtskrankheit erinnert, ist zurück. Immer hatte ich so meine liebe Not mit den Machwerken dieser Bandm doch diese Platte hier finde ich eigentlich ziemlich gut. Die Band pfeift auf Konventionen, womit sie schon mal meinen uneingeschränkten Respekt verdient hat. Die Musik allerdings ist wirklich ein Kapitel für sich: Das Klavier ist wie auf den Vorgängern Ton angebend, mal wird über die Tasten gefegt wie ein Derwisch, mal werden die Hämmerchen sehr sanft auf die Saiten gesetzt, je nach Stimmung. Sehr positiv fällt auf, das Gesang nun das nervige Geschrei vermissen läßt und nur noch nornalem männlichen und weiblichen Gesang Platz bietet, beide werden gleichberechtigt behandelt. Ab und an gesellen sich noch Cello und Geige dazu, die Gitarre bleibt schön im Hintergrund. Manchmal kann man sich ein Grinsen nicht verkneifen, aber ehrlich gesagt klingt die Musik und der Gesang auch teilweise recht selbstironisch. Gewollt oder nicht gewollt, es steht der Band sehr gut zu Gesicht und gibt der Musik eine fast schon beschwingte Melancholie. Viel Erfolg wird diese Band nicht haben, aber für Menschen, welche die Schnauze von den üblichen Gothic Jammereien voll haben, sollten sich die Platte hier mal anhören, vielleicht findet er oder sie genauso viel Spaß an dieser Platte wie ich. Anspieltip: „Der Kinderzar“.
Das hätte ich nicht erwartet! Aus unerfindlichen Gründen habe ich Angizia immer für eine Rumpel True Black Metal Band gehalten und mich nicht weiter dafür interessiert. Doch als sie hier öfters gelobt wurden, hab ich mir diverse Reviews durchgelesen und musste feststellen, dass ich völlig daneben lag. Hab mir die Scheibe besorgt und bin ziemlich begeistert. Eine außergewöhnliche und innovative Angelegenheit! Exzessives Klavierspiel, das mir aber sehr zusagt, in Kombination mit dem fantastischen männlichen und weiblichen Gesang, ergibt ein beeindruckendes Resultat (am besten bei "Der Kinderzar" ab Minute 3!!!) Auch erzeugt diese CD eine Stimmung in der man gut nachdenken, aber auch entspannen kann, zum nebenbeihören ist es aber wohl nicht sehr geeignet. Mal was anderes neben all dem Metal Geballer! Einzigartig!
Ein Tipp für alle mit Langeweile:
Geht die ultralange metal.de-Reviewliste durch und wählt den bescheuersten oder seltsamsten Albumtitel aus!
So bin ich hierauf gestoßen.
Und voilà, tatsächlich der Beweis das im Gothic Metal Bereich doch noch nicht alles gesagt ist.
Diese im Review erwähnte Selbstironie und die beschwingliche Melancholie sind sehr erfrischend, haben Variete und
Musicalcharakter.
Es geht tatsächlich anders und lustig, trotzdem nicht zu albern.
Mein Tag ist gerettet!