Angelus Apatrida - Aftermath

Review

Soundcheck Oktober 23# 12 Galerie mit 22 Bildern: Angelus Apatrida - Scorching Europe 2024 in Köln

ANGELUS APATRIDA schicken uns mit ihrem neuen Langspieler ins „Aftermath“. Die Thrash-Metal-Band aus Spanien zeigt sich abermals musikalisch gereifter, zwar auch weniger bissig aber immer noch aggressiv genug um die Nackenschar in Bewegung zu versetzen. Doch um welche Nachwirkungen geht es dem Quartett eigentlich? Um die Auswirkungen der Pandemie?

„Ja, in gewisser Hinsicht“, erklärt uns Frontmann Guille im Interview. „Die generelle Idee ist es, dass du, wenn du eine harte Zeit überstanden hast, auch die Nachbeben überstehen wirst.“ Allgemein lässt sich die Stimmung des Albums also auf alle Fährnisse des Lebens übertragen, an denen es nie einen Mangel zu geben scheint.

„Aftermath“ ist ideenreich und vielschichtig

Dementsprechend führt uns die Band auf „Aftermath“ durch gleich mehrere düstere Emotionen, die an der menschlichen Seele nagen. Dies bezieht sich nicht nur auf die Lyrics, sondern auch auf die Musik. Die jeweiligen Songs fangen Hass, Trauer, Verzweiflung und dergleichen auf unterschiedliche Weise ein. Wo andere Thrash-Metal-Bands permanent wütend durch die Gegend holzen, geben sich ANGELUS APATRIDA oft verletzlich und vielschichtig.

In der Single „Cold“ geht es zum Beispiel darum, an sich selbst zu verzweifeln, „To Whom It May Concern“ bittet trotz Selbstmordgedanken zaghaft „Don’t let me go, hold me tight“, wohingegen „Snob“ nicht nur dank Gastsänger Jamey Jasta zur hasserfüllten Abrechnung mit der arroganten Upper Class wird. All diese Emotionen werden durch die Musik sehr gut eingefangen, was zeigt, dass die Spanier eine ähnliche Bandbreite wie ANNIHILATOR oder TESTAMENT bedienen können.

ANGELUS APATRIDA lassen keine Langeweile aufkommen

Die Band präsentiert sich ideenreich und perfekt aufeinander abgestimmt. Vor allem das präzise Gitarrenspiel und das trickreiche Drumming sind ein wahrer Ohrenschmaus, was auch der klaren wie vollen Produktion zu verdanken ist. Wie auch schon auf dem Vorgänger war Christopher „Zeuss“ Harris für den abschließenden Mix verantwortlich und hat dabei die perfekte Soundkulisse geschaffen, auf die ANGELUS APATRIDA nicht nur harte Riffs, sondern eben auch melodischen Groove projizieren können.

Das sorgt zwar dafür, dass keine Langweile aufkommt, aber in Songs wie „Fire Eyes“, „Gernika“ oder auch „I Am Hatred“ verlässt sich das Quartett zu sehr auf seine eigene Formel. Das gelingt zwar gut, kann aber nicht so fesseln wie die Hits auf der Platte. Gleiches gilt bedingt für „Snob“, „What Kills Us All“ und „Vultures And Butterflies“, die zwar dank der guten Leistungen der Gastsänger Jamey Jasta, Sho-Hai und Todd la Torre unterhaltsam sind, sich aber auch etwas ziellos vom Rest der Kompanie entfernen. Der Gesamteindruck trübt sich dadurch aber nur minimal.

Nachwirkungen des Wandels

Ohne es zu planen oder zu wissen, haben ANGELUS APATRIDA eine Trilogie geschrieben, deren letztes Kapitel „Aftermath“ ist. Hat „Cabaret de la Guillotine“ noch gallig an ältere Alben angeknüpft und damit den Vor-Pandemie-Pfad weiter beschritten, rückte mit „Angelus Apatrida“ in Zeiten der Unsicherheit die Melodie mehr in den Vordergrund, ebenso wie trotziger Hass. Jetzt hat die Band diesen Stil zwar verfeinert und brilliert bisweilen dabei, scheint aber auch nicht immer so recht zu wissen, was sie nun damit anfangen soll. Klar ist aber, dass das Quatett nach turbulenten Tagen nur einen Weg kennt: nach vorne.

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21.10.2023

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Angelus Apatrida auf Tour

13.08. - 16.08.25metal.de präsentiertSummer Breeze Open Air 2025 (Festival)Agnostic Front, Allt, AngelMaker, Angelus Apatrida, Annisokay, April Art, ASP, August Burns Red, Avralize, Baest, Benighted, Between The Buried And Me, Borknagar, Coldrain, Counterparts, Crystal Lake, Cult Of Luna, Destruction, Die Apokalyptischen Reiter, Dimmu Borgir, Donots, Fiddler's Green, Fit For A King, Gaerea, Gojira, Gutalax, Hanabie., Harakiri For The Sky, Hellripper, Hiraes, In Extremo, Kupfergold, League Of Distortion, Machine Head, Mr. Hurley & Die Pulveraffen, Non Est Deus, Obituary, Rivers Of Nihil, Royal Republic, Septicflesh, Slope, Sólstafir, Static-X, Tarja und Marko Hietala, The Halo Effect, Thrown, Unleashed, Wardruna, Wind Rose und WarmenSummer Breeze Open Air, Dinkelsbühl, Dinkelsbühl

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