Hinter dem etwas unglücklich gewählten Bandnamen ANGELI DI PIETRA verbirgt sich eine Folk-Metal-Truppe aus Belgien. Nach zwei Demos und einer EP, ist „Storm Over Scaldis“ das Debutalbum der sechs Leutchen aus Antwerpen.

ANGELI DIE PIETRA verbinden Folk Metal, der seine traditionellen Einflüsse hauptsächlich aus dem keltischen und romanischen Bereich zieht, mit Power Metal und leichten Anleihen von Gothic. Heraus kommt ein sehr interessantes Gemisch, dem es weder an der vorantreibenden Power noch an eingängigen Melodien fehlt. Der gothische Einschlag rührt vom Wechselgesang aus männlischen Growls und klassischen weiblichen Vocals her. Dabei machen beide Sänger ihre Sache gut. Guy Van Campenshout hat eine ordentliche Rauheit und Kraft in seinen Stimmbändern und Sjoera Roggeman gibt sich variabel und hält sich nicht ausschließlich in sopranen Lagen auf.

Auch instrumental gibt es nichts zu meckern. Die Rhythmustruppe gießt ein wuchtiges Fundament und die Gitarren glänzen nicht nur mit der Führung der Leads, sondern agieren auch virtuos und werfen etliche starke Riffs in die Runde. Gelegentlich gibt es Auftritte von einer Geige oder auch Hörnern, für die wohl Drummer Vincent Pichal verantwortlich zeichnet. Diese unterstützen die Folkmelodien, die sonst auch von den Gitarren ins Rennen geschickt werden.
Die Stücke spielen sich allesamt auf einem überdurchschnittlichen Level ab. Einen Ausfall kann ich nicht entdecken. Das keltisch beeinflusste „Manannan MacLir“, der rein instrumentelle Titeltrack „Storm Over Scaldis“, das exotisch angehauchte „Medusa“ und das fast humppa-trächtige „Legendary Forest“ ragen dabei noch etwas heraus.

ANGELI DIE PIETRA zeigen sich äußerst professionell und agieren auf „Storm Over Scaldis“ auch abwechslungsreich. Gerade für ein Debutalbum ist diese Leistung klasse. Ich bin mir sicher, dass die Belgier ihren Weg in dem Genre machen werden und rate allen Folk-Metal-Anhängern zum Probehören des Werkes.