Angel Witch - As Above, So Below

Review

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Manchmal ist es ein Fluch, gleich mit dem ersten Album einen unsterblichen Klassiker zu schreiben. ANGEL WITCH gehören zweifellos zu denjenigen Bands, denen dieses Kunststück gelungen ist, doch nach der Veröffentlichung 1980 wirkte die Band etwas ziellos. Auf folgenden Platten versuchte sich die Band den damals aktuellen Strömungen (u.a. Thrash Metal) zu öffnen und diese in ihren Sound zu integrieren. Als dies bei der Fanbasis nicht sonderlich gut aufgenommen wurde, löste Mastermind Kevin Heybourne die Band Ende der Achtziger auf. Erste Reunionversuche brachten nicht den gewünschten Erfolg, so dass die Band zwischenzeitlich immer wieder auseinander brach.

Schlechte Vorzeichen um ANGEL WITCH erneut zu reformieren. Anno 2012 sieht alles aber ganz anders aus im Hause ANGEL WITCH. Kevin Heybourne ist nach vielen Experimenten, mit vielen Musikern zur klassischen Triobesetzung zurück gekehrt und auch etwaige Anbiederungen an moderne Sounds haben es nicht in den Proberaum geschafft. Nach nur wenigen Takten katapultiert das aktuelle Album “As Above, So Below” den Hörer zurück zu den Anfängen der NWoBHM und klingt, als hätte es die Zeitspanne zwischen 1980 und 2012 im ANGEL WITCH-Universum nie gegeben. Exakt so hätte das zweite Album der Band klingen sollen. Es dominieren die typischen BLACK SABBATH-inspirierten Riffs von Meister Heybourne, sein hypnotischer Gesang und die okkult angehauchten Texte das Geschehen.

Songs wie der Opener “Dead Sea Scrolls”, das flotte “Gebura”, “The Horla”, “Guillotine” oder “Witching Hour” wirken frisch, besitzen alle typischen ANGEL WITCH-Trademarks und sorgen für angenehmes Nostalgiegefühl während des Genusses dieser Platte. Dafür sorgt auch die Produktion von Jamie Gomez Arellano (u.a. GHOST), der die Atmosphäre des legendären Debüts sehr gut adaptiert hat und somit ein weiteres wichtiges Puzzleteil dem Gesamtwerk hinzu fügt. Großartig innovativ ist das aktuelle ANGEL WITCH-Album natürlich nicht. Es vermittelt aber authentisch den Spirit des Debüts, auch wenn sich keine Hymne wie “Angel Witch” auf dem Album befindet. Man muss “As Above, So Below” definitiv mehr als einmal hören, damit die Platte richtig zündet. Wenn man sich aber Zeit für das Album nimmt, dann sind oben genannte Songs qualitativ nicht schlechter als die meisten Nummern des Debüts und somit besser als vieles, das nach “Angel Witch” veröffentlicht wurde.

Es findet sich kein Ausfall auf “As Above, So Below” und nur ganz wenige Passagen – wie das Ende von “Into The Dark” – hätte man nochmal überdenken können. Aber nichts auf dem neuen Album der Briten stört den Fluss desselben. Fans können blind zugreifen und im Rahmen des momentan grassierenden Okkult-Rock-Revivals wäre es wünschenswert, dass Kevin Heybourne und seine Mannen mehr Aufmerksamkeit bekommen würde. “As Above, So Below” ist auf jeden Fall ein würdiger Nachfolger des Debüts und zeigt ANGEL WITCH stark wie lange nicht mehr.

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02.04.2012

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